Finanzplatz Liechtenstein behauptet sich
Die liechtensteinischen Finanzinstitute konnten sich allerdings der Krise nicht entziehen. So brach das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit der 15 Banken im Vergleich zum Rekordjahr 2007 um 60 Prozent auf 336,8 Millionen Franken ein, wie die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) in dem in Vaduz vorgestellten Jahresbericht 2008 schreibt. Die verwalteten Kundenvermögen gingen um 22 Prozent auf 156,65 Milliarden Franken zurück. Dies wird vor allem auf die negative Entwicklung der internationalen Finanzmärkte zurückgeführt. Wegen der Diskussionen um den Finanzplatz sei es aber teilweise auch zum Abfluss von Kundengeldern gekommen, heisst es im Bericht. Diese seien vereinzelt durch Nettozuflüsse im Ausland kompensiert worden.
Im Unterschied zur Entwicklung bei vielen ausländischen Instituten zeichnen sich die Banken des Fürstentums gemäss FMA aber nach wie vor durch solide Kernkapitalquoten und Liquidität aus. Liechtenstein gehöre damit zu den wenigen europäischen Staaten, in denen bisher keine Stützungsmassnahmen für den Finanzsektor nötig geworden seien. Solche Rahmenbedingungen seien auch in Zukunft ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, ist die FMA überzeugt.
Bei den Investmentfonds sanken die Nettovermögen im Berichtsjahr um 13 Prozent auf 26,43 Milliarden Franken. Im Versicherungssektor gingen die Prämieneinnahmen um 13 Prozent auf 5,99 Milliarden Franken zurück.
Als enorm bezeichnet die Aufsichtsbehörde den Druck auf den Finanzplatz Liechtenstein aus dem Ausland. Enorm sei aber auch die Entschlossenheit, mit der alle Akteure des Finanzplatzes diesen Herausforderungen begegnet seien. Die FMA selber hat die Aufsichtstätigkeit intensiviert und wegen des Datendiebstahls bei der Fürstenbank LGT insbesondere die Datensicherheit bei den Finanzintermediären durch ausgedehnte Vor-Ort-Kontrollen überprüft.
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Wirtschaft in der Krise