Zusammenleben mit dem Biber neu entdecken
Im Rahmen der Ausstellung «Holzfäller Architekt Baumeister. Der Biber ist zurückgekehrt» im Küefer-Martis-Huus in Ruggell hält am Dienstag, 20 Uhr, Christof Angst, Biologe von der Biberfachstelle Schweiz einen Vortrag über das Zusammenleben mit dem Biber, der seit einiger Zeit auch in Liechtenstein wieder deutlichere Spuren hinterlässt.
Ruggell. - Christof Angst leitet seit 2006 die Biberfachstelle der Schweiz in Neuchâtel. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt ist er für alle Biberfragen zuständig. So koordinierte er etwa das nationale Bibermonitoring im Winter 07/08 und dessen Auswertung und berät Kantone und Private bei Schadenfällen.
Der Biber kehrt zurück
Früher war der Biber in der Schweiz und in Liechtenstein eine sehr häufige und weit verbreitete Tierart. Durch die intensive Bejagung verschwand er Anfang des 19. Jahrhunderts. Er war begehrt wegen seinem Pelz, seinem Fleisch und dem Bibergeil, einem Sekret, das als Wundermittel gegen allerlei Gebrechen galt.
Konflikte mit dem Menschen
Aus ökologischer und Naturschutzsicht Sicht bringt der Biber grosse Vorteile: Kaum eine andere Tierart gestaltet ihren Lebensraum mit ihren Grab-, Stau- und Fällaktivitäten derart stark wie der Biber. Er bringt in kürzester Zeit durch das Fällen von Bäumen und das Einstauen von Fliessgewässern Dynamik in die Gewässerlandschaft, was sonst nur durch ausserordentliche Naturereignisse wie Hochwasser, Sturm, Schneebruch oder Feuer geschieht. So erhöht sich mit der Zeit die Artenvielfalt an Bibergewässern deutlich. Der Biber ermöglicht durch seine Lebensraumgestaltung die Rückkehr der «Wildnis» in die stark genutzte Kulturlandschaft.
Vorsorge entscheidend
Ärgernisse wie untergrabene Strassen und Äcker, verstopfte Drainagen oder angenagte Bäume entlang von Wegen lassen sich vielfach durch vorsorgliche Massnahmen vermeiden. Über diese und andere Fragen wird Christof Angst in seinem Vortrag sprechen. (pd)
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