Wer oder Wo sind wir eigentlich?
Wenn man die Internetseite der Bodenseeschifffahrt in Vorarlberg anklickt und den Newsletter bestellen will, erscheint eine Länderliste. Da soll man also eintragen, wo man lebt.
Nur: Liechtenstein kennen die gar nicht. Man kann nicht mal «Andere» anklicken.
Nun ist das ja kein Einzelfall, viel grössere und namhafte Webseitenbetreiber sind genauso ignorant. Nehmen wir z. B. deutsche Fernsehanstalten, deren Karten und Moderatorinnen und -toren unter «Europa» nur EU-Länder verstehen.
Aber unsere direkten Nachbarn, die für die Bodenseeregion mit dem Slogan «Ein See, vier Länder» werben?
Was ist denn andererseits mit «Wir sind Liechtenstein»?
Ich denke: Da besteht Handlungsbedarf. Denn wenn einen kein Knochen kennt, ausser vielleicht die Steinbrücks mit ihrer Flaschenpfandüberlebensmentalität, kräht am Ende auch kein Hahn danach, wenn man den Jordan runtergeht.
Angesichts der vielen Konflikte und Kavalleriedrohungen weltweit ist also vielleicht Vorsicht nicht ganz unangebracht, denke ich.
Die Amis und Russen sind in Sachen Vorsicht ja unser Vorbild: Am besten alle bespitzeln, dann ist man auf der sicheren Seite. Wenns Ärger geben sollte, buchtet man eben die Plappermäuler ein und beruft sich auf ein technisches Versehen.
Nur sieht meine Realität anders aus. Denn steh dann mal dann vor dem Einreiseschalter am Flughafen in der Reihe für Nicht-EU-Bürger mit deinem teuren FL-Pass und begehre in einem Land Einlass, von dem der Typ hinterm schusssicheren Glas behauptet, das gäbs gar nicht.
Da kannst du dich ganz schnell mal als Staatenloser ohne gültige Papiere in Guantanamo oder Stammheim in einer Zelle wiederfinden. Und wenn dir dann die Spucke wegbleibt, liegt das am Lohntütenkleben für gewisse Banker, Manager, CEOs und Politiker.
Also, lieber Norbert Lampert, überlegs dir nochmal, ob du wirklich am 2. November zur Bart-WM in Stuttgart antreten willst!
Wenns dann nämlich heisst: «Hier kommedse ned noi!» ist der Bart ab!
Was regen sich die Leute da eigentlich noch wegen einer hinweggefegten Gleichstellungskommission auf, wenn wir noch nicht mal eine Imageverbesserungskommission haben?
Klar, so was kostet Geld, und das haben wir nicht, weil wir bekanntlich überraschend über Nacht alles verloren haben.
Aber Vorschläge, wie unser Land sparen könnte, bieten ja Leserbriefe zuhauf.
Und ich meine jene Einsparungen, die nicht die kleinen Leute betreffen. Demnächst, hört man gerüchtweise, soll ja ein erster solcher Vorschlag eventuell ansatzweise angedacht werden.
Vielleicht stellt sich dann heraus, dass es billiger ist, erst mal zu investieren und einen Schlachthof zu bauen, weil der sich durch das Schlachten heiliger Kühe innert kürzester Frist amortisieren würde, mutmasst Euer Max.
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Max Motz