Schellenberg ? Die rund 40 Jahre alte Zugangsbrücke zur Oberen Burg Schellenberg war baufällig. Anfang April wurde sie durch eine neue ersetzt. Die Landesdenkmalpflege betreute die Sanierung. Jetzt ist das beliebte Ausflugsziel wieder zugänglich.
In den 1960er Jahren waren auf der Oberen Burg archäologische Untersuchungen und eine Mauerkonservierung dringend notwendig geworden. Damals wurde am nachgewiesenen Standort eine Zugangsbrücke erstellt. Witterung und wuchernde Pflanzen setzten ihr im Laufe der Zeit derart stark zu, dass sie jetzt trotz regelmässiger Unterhalts- und Reparaturarbeiten aus Sicherheitsgründen ersetzt werden musste. Seit 1981 steht die Obere Burg unter Denkmalschutz. Dementsprechend begleitet die Landesdenkmalpflege alle baulichen Massnahmen. Die Kosten für den Neubau der Zugangsbrücke werden zu gleichen Teilen von der Gemeinde Schellenberg und dem Land Liechtenstein getragen. Ermöglichte die Brücke bereits zu früheren Zeiten das sichere Überqueren des Burggrabens, so ist dies heute nicht anders. Sie überwindet auf einer Länge von rund 14 Metern den Wehrgraben und führt an dessen Westseite durch einen Torbogen auf das Burggelände. Ihr ursprüngliches Aussehen ist nicht bekannt. Das neue Bauwerk wurde in einfacher Konstruktion aus Eichen- und Lärchenholz gefertigt. Die Brücke aus den 1960er Jahren diente dabei als Vorbild. Die Obere Burgruine Schellenberg hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem belieben Ausflugsziel entwickelt. Die neue Holzbrücke gewährleistet den Zugang auch weiterhin und erleichtert die Besichtigung des Kulturdenkmals. Die ältesten Teile der heute noch sichtbaren Mauern der Oberen Burg Schellenberg stammen aus der Zeit um 1200. Dass bereits früher an gleicher Stelle Bauten standen, ist nicht ausgeschlossen. Es wird angenommen, dass die Herren von Schellenberg aus Südbayern zur Sicherung der Reichsstrasse ins Rheintal gekommen sind. Sie haben sich auf dem Eschnerberg niedergelassen. Ihnen verdanken Burg und Herrschaft Schellenberg den Namen. Wahrscheinlich wurde der Adelssitz 1405 im Appenzellerkrieg zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde der neue Zugang mit Brücke, Toranlage und Torzwinger errichtet. Doch schon kurze Zeit danach muss die Burg dem Zerfall preisgegeben worden sein. Im 16. Jahrhundert existierte sie bereits nicht mehr. Die Besitzer der Herrschaft Schellenberg wechselten oft. 1699 kam sie durch Fürst Hans-Adam I. an das Haus Liechtenstein. Damit wurde - zusammen mit dem Erwerb der Grafschaft Vaduz 1712 - der Grundstein für das Fürstentum Liechtenstein gelegt. 1956 schenkte Fürst Franz Josef II. die beiden Burgruinen dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein. Diese sind aufs Engste mit der Geschichte des Landes verknüpft, bauhistorisch wertvoll und von nationaler Bedeutung.
Die beiden Burgruinen in Schellenberg sind im Besitz des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein. Der würde sie jedoch lieber an Land oder Gemeinde abgeben. Diese zögern.