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Nicht nur Oechsle sind entscheidend

Die Traubenschau der Vaduzer Winzergenossenschaft wurde sehr früh durchgeführt ? nur 2003 wurde sie noch früher abgehalten. Morgen soll mit dem Wimmeln begonnen werden.

«Die Traubenreife hat mich schon vom physilogischen Standpunkt aus beeindruckt», erklärte Kellermeister Geri Büchel heute in der Hofkellerei Vaduz. Reifezeichen seien beispielsweise, wenn der Traubenstiel verholze beziehungsweise braun werde oder wenn die Kerne nicht mehr so bitter schmeckten, wenn man sie zerkaue. Doch alleine darauf verlässt man sich nicht – auch die analytischen Werte müssen stimmen: Probemessungen bestätigten den Eindruck und zeigten besonders in der unteren Lage einen hohen Reifegrad.


Komplexe Bestimmung der Reife


So einfach, wie man landläufig den Zeitpunkt fürs Wimmeln bestimmen möchte – wenn die Oechslegrade nicht weiter zunehmen beziehungsweise der Zuckergehalt nicht weiter steigt –, ist es insbesondere in diesem Jahr nicht. Ein weiterer bedeutender Faktor ist der Säuregehalt. «Die Säure ist wichtig für die Struktur und Frische eines Weins, fehlt sie, wird der Wein flach und ist nicht mehr haltbar», heisst es in einem Artikel des «Bieler Tagblatts». In Vaduz geht man nach einer Formel vor, die Oechslegrad und Säure berücksichtigt.


Säure im Auge behalten


Die vom Kellermeister gemessenen und berechneten Werte sind vielverprechend – auch wenn er sich noch nicht festlegen will, ob es ein guter Jahrgang wird. Kritisch werden könnte in diesem Jahr jedoch ein zu hoher pH-Wert – über 3,4. «Kritisch bedeutet, dass wir Hilfsmittel in Form von Weinsäure anwenden müssen, um den Wein anzusäuern, damit er haltbar wird», so Büchel. Sollte der pH-Wert des fertigen Weins über 3,8 liegen, wirke die freie schweflige Säure nicht mehr. Beim Arbeiten müsste dann die Sterilität zu 100 Prozent stimmen. Das Problem sei vom Jahr 2003 bekannt. «Damals hat es sich um volle, fette Weine gehandelt, die beim Trinken eher gesättigt als dazu animiert haben, nochmals eine Flasche zu bestellen», sagte Büchel. Da ein Zeitfenster von nur rund zwei Wochen bleibt und die Wetteraussichten für die nächsten Tage nicht sehr gut sind, haben sich die Winzer dazu entschlossen, gleich morgen in den unteren Lagen mit dem Wimmeln zu beginnen. In den oberen Lagen soll am nächsten schönen Tag die Traubenlese anfangen. (rb)

 
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