Liechtenstein prominent bei Queen-Geburtstag
VON BETTINA FRICK
London/Vaduz.- Der Geburtstag von Königin Elizabeth ist eigentlich am 21. April. Offiziell wird er aber an einem Samstag im Juni gefeiert, wobei der Tag von der Regierung festgelegt wird. Diese entschied sich in diesem Jahr für den 12. Juni. Die Tradition mit dem offiziellen Geburtstag geht zurück auf König Edward Vll., der im November geboren wurde, aber eine Geburtstagsparade bei sommerlichem Wetter haben wollte.
Mit einer grossen Feier wurde der Geburtstag der Queen am Wochenende zelebriert. Nicht fehlen durften dabei natürlich die Irish Guards, das irische Gardeinfanterieregiment der britischen Armee. Befehligt wurde die Eliteeinheit von dem Liechtensteiner Prinz Josef von und zu Liechtenstein. Bereits am Freitag kommandierte der 21-Jährige den Gardezug am Palast von Buckingham sowie am Samstagmorgen, am Tag der königlichen Geburtstagsparade. Im Rahmen der Zeremonie präsentierte Prinz Josef die Flagge vor der Königin zur Übergabe an die paradierenden Einheiten.
Eine besondere Ehre
Der Vater des Prinzen, Liechtensteins EU-Botschafter Prinz Nikolaus von Liechtenstein, liess es sich nicht nehmen, gemeinsam mit seiner Gattin, Prinzessin Margaretha von Luxemburg, den grossen und wichtigen Auftritt seines Sohnes zu verfolgen und nahm an der Parade teil. «Diese Aufgabe wird von meinem Sohn, den anderen Offizieren und Soldaten als besondere Ehre angesehen», teilt Prinz Nikolaus auf Anfrage mit. Es ist auch für ihn als Vater eine Ehre, dass sich sein Sohn vor der Königin präsentieren darf.
Mit den Irish Guards bestehe eine enge Verbindung auf luxemburgischer Seite, erzählt Prinz Nikolaus. Der Grossvater von Prinz Josef, Grossherzog Jean, diente während des Zweiten Weltkrieges als Offizier bei diesem Regiment und war später während vieler Jahre Oberst des Regiments.
Mannschaftsbetreuung
Prinz Josef ist in die Fussstapfen seines Grossvaters getreten – den Kontakt zur englischen Armee bekam er während seiner Internatszeit in England. «Er konnte dort eine vormilitärische Schule absolvieren», erzählt Prinz Nikolaus über seinen Sohn. Er habe sich später für den Eintritt in die Offiziersschule beworben, wegen seines zu jungen Alters klappte die Aufnahme aber nicht auf Anhieb. Erst Ende 2008 wurde dem jungen Mann der Eintritt gewährt. Nach einjähriger Ausbildung und dem Erwerb des Offizierspatents wurde er im Dezember 2009 in das Regiment der Irish Guards aufgenommen. Sein Dienst als Leutnant besteht primär in der Mannschaftsbetreuung, der Gefechtsausbildung und ab und zu im Wachdienst bei den königlichen Residenzen.
«Josef hat sich entschieden, im Herbst sein Universitätsstudium in den USA zu beginnen und damit – zumindest vorläufig – seinen Militärdienst zu beenden», teilt Prinz Nikolaus mit.
Erbprinzessin Sophie als Erbin
Geburtstagsfeste in solch einem grossen Ausmass gibt es in Liechtenstein nicht. Erbprinzessin Sophie könnte aber möglicherweise solche Feste feiern, wäre die Geschichte etwas anders verlaufen: Denn das Haus Stuart – ursprünglich Stewart – war eine Herrscherdynastie, die seit 1371 die Könige Schottlands stellte und England regierte.
Die Position als Erbe des Hauses Stuart wird Erbprinzessin Sophie, Tochter von Max Emanuel, zufallen. Denn Max Emanuel ist ein Nachfahre des schottischen und englischen Königs Jakob II Stuart. Er wird jedoch den Titel «Max I., König von England, Schottland, Irland und Frankreich», der ihm nach dem Tod seines Bruders Franz zufallen würde, nie öffentlich beanspruchen. Das Erbe der Position wird an die liechtensteinische Erbprinzessin gehen.
Schlagwörter
-
I.K.H. Erbprinzessin Sophie