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Langeweile hat bei ihm keine Chance

Spontan, spontan und spontan ? so könnte man Martin Knöpfel beschreiben. Er sagte direkt zu, als man ihn anfragte, bei der Plakatkampagne des Filmfests Vaduz mitzumachen. Genauso direkt sagte er beim Porträt der «Liewo» zu. Der Produktmanager bei Liechtenstein Tourismus berichtet über seine Leidenschaft für gute Filme, seinen Werdegang und warum er Liechtenstein so gerne vermarktet.

Wie kommt man auf ein Werbeplakat? Entweder man ist ein professionelles Model, ein bekannter Star oder – Martin Knöpfel. Der Produktmanager bei Liechtenstein Tourismus beeindruckt mit zwei anderen Hobbymodels auf der diesjährigen Kampagne des Filmfests Vaduz. 


Sowohl Liechtenstein Tourismus als auch das Filmfest Vaduz arbeiten mit der Grafikagentur Screenlounge zusammen. Die Grafiker kamen auf Martin Knöpfel zu. «Ich habe gleich zugesagt», sagt er, «man erklärte mir das Konzept und es gefiel mir. Ich besuche das Filmfest oft, daher kann ich mich gut damit identifizieren. Zudem mache ich gerne neue Sachen und probiere mich aus.»


So war es für Martin Knöpfel auch keine Frage, für dieses Porträt zur Verfügung zu stehen. «Man kann dabei etwas lernen und über sich selber nachdenken.» Sein Umfeld überrascht er dabei gerne mit diesen Entscheidungen.

Sein Gesicht auf den Plakaten


Erst im Nachhinein sei ihm bewusst geworden, welche Tragweite die Entscheidung hat – sein Gesicht auf Plakaten landauf, landab. «Im Nachhinein wurde mir bewusst, dass ich wohl darauf angesprochen werde. Aber damit habe ich keine Probleme.» Zudem seien die Reaktionen durchwegs positiv gewesen. «Man empfand es als mutig, dass ich es gemacht habe, viele waren erstaunt. Negatives habe ich nicht gehört.»
Die drei «Models» trafen sich zum Fototermin bei Roland Korner. Es wurde geübt und ausprobiert, der Fotograf gab Anweisungen, bis er zufrieden war. Bei Screenlounge wurden die Fotos ausgewählt. Vom Ergebnis ist Martin Knöpfel überzeugt: «Ich finde es super, dass Personen aus der Region und aus verschiedenen Altersgruppen genommen wurden, das ist authentisch.»
Drei Personen sollten unterschiedliche Emotionen ausdrücken. Eine schauspielerische Leistung. «Es fiel mir schwer, Erstaunen oder Spannung auszudrücken», bekennt der 34-Jährige, «ein Lachen wäre viel einfacher gewesen.» Das habe ihm auch gezeigt, dass man das Modeln nicht unterschätzen dürfe.

Filme, die bewegen


«Ich bin ein grosser Filmfan», sagt Martin Knöpfel. Zudem ist er ein Fan des Filmfests Vaduz. «Was ich schätze, ist, dass die Filme in Originalsprache laufen, zudem sind es keine 08/15-Blockbuster, die gezeigt werden. Das trifft genau meinen Geschmack.» Er gehe auch gerne ins TaKino. «Die Filme, die einen stärker bewegen und nachdrücklicher sind, sind die Filme, die am Filmfest oder im TaKino laufen. Vielfach sind es die kleinen Geschichten, die mir besser gefallen, weil ich mich selber oder Bekannte darin wiedererkennen kann.» Martin Knöpfel bezeichnet sich als Filmgeniesser. «So wie andere gerne Whisky oder Wein haben, mag ich gute Filme.»


Letztes Jahr hatte das Filmfest Wetterpech, dieses Jahr sei er zuversichtlicher. «Es kann aber auch etwas Spezielles sein, bei Regen einen Film zu schauen.» Dieses Jahr wird der Rathausplatz in Vaduz für das Filmfest überdacht. «Es nimmt ein bisschen vom Charme weg, ist aber von der Veranstalterseite her verständlich. Denn es kommen viel weniger Leute, wenn es regnet.» Worauf er sich am meisten freut? «Auf einige Filme ganz besonders. Mir gefällt die Atmosphäre, es ist etwas los im Städtle, man trifft sich mit Freunden und Bekannten. Und ich freue mich auf einige schöne Sommerabende.»


Als Quereinsteiger zum Tourismus


Martin Knöpfel hat eine kaufmännische Ausbildung bei der Hilti absolviert. «Ich arbeitete in verschiedenen Abteilungen. Die Hilti ist ein toller Betrieb, aber mir wurde es zu technisch.» Nachdem er die BMS an der Abendschule absolviert hatte, stand er vor der Entscheidung, was er studieren wollte. Seine Abklärungen führten ihn zum zweisprachigen Studienlehrgang «Tourism and Hospitality» an der Fachhochschule Chur. «Das gefiel mir, und so kam ich als Quereinsteiger zum Tourismus.»
Im Anschluss an das Studium wollte er im Tourismusbereich Fuss fassen, was nicht selbstverständlich sei. «Von meinen Mitstudenten sind nur etwa 25 Prozent im Tourismus tätig. Ich hatte Glück, dass bei Tourismus Liechtenstein gerade eine Stelle frei wurde. Ich schätze es, ausüben zu können, was mir gefällt, und das in dem Land, in dem ich aufgewachsen bin.»

Traumjob im Tourismus


Die Arbeit bei Tourismus Liechtenstein bezeichnet Martin Knöpfel als Traumjob. «Ich gehe jeden Tag sehr gerne arbeiten. Ich schätze es, dass es sehr abwechslungsreich ist, und dass man jeden Tag mit Menschen zu tun hat.» Zudem könne man etwas bewegen. «Die Meinung des Teams ist gefragt – das ist nicht selbstverständlich.»
Auch für das Team von Liechtenstein Tourismus findet Martin Knöpfel nur lobende Worte. Ein harmonisches Umfeld sei ihm wichtig, «dann kann man auch bessere Leistungen erbringen. Als Resultat sind die Gäste zufrieden, und es gibt nichts Schöneres, als deren Begeisterung zu sehen.» Durch die Augen der Gäste schaue man auch selber Liechtenstein mit anderen Augen an. «Für uns ist alles normal – man schätzt es nicht mehr so sehr. Dabei müsste man sich stärker bewusst machen, dass man an einem ganz besonderen Ort lebt. Das Bewusstsein bei der Bevölkerung für die Schönheit des Landes könnte stärker sein.»
Das Bewusstsein von Martin Knöpfel wuchs durch seine Arbeit, aber auch durch seine Reisen durch die ganze Welt – in diesem Sommer gehts nach Südafrika. «Dann stelle ich fest, wie schön wir es hier haben. Man sollte das, was man hat, bewusst geniessen.»

 

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