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Keine Nachwuchssorgen

Viele Vereine, besonders diejenigen im kulturellen Bereich, haben Nachwuchssorgen. Demgegenüber hat der Mitgliederbestand des Liechtensteiner Blasmusikverbandes um 5,5 Prozent zugenommen.

Schellenberg. – Die diesjährige Delegiertenversammlung der Liechtensteiner Musikanten fand im Gemeindesaal Schellenberg statt. Sie wird immer in der Gemeinde abgehalten, wo das Jahr zuvor das Verbandsmusikfest stattfand. Der Hausherr, Vorsteher Norman Wohlwend, lobte die Jugendarbeit des Verbandes. Die Musikvereine seien heute fast mehr soziale als kulturelle Institutionen, weil sie den Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung bieten.
Das bezeugten die drei Querflötistinnen Lisa Büchel, Lena Kaiser und Ladina Wohlwend aus Schellenberg mit ihren Darbietungen. Die im Durchschnitt zehn Jahre alten Musikantinnen werden unter der Leitung von Regine Wischuf am 27. März in Balzers mit 17 anderen Ensembles am Wettbewerb «Musik in kleinen Gruppen» teilnehmen. Der Applaus der «alten» Musikanten lässt hoffen, dass sie bei diesem Wettbewerb gut abschneiden werden.
 

Weit über 600 Jungmusikanten
Von den 527 aktiven Vereinsmitgliedern sind 208 weiblich. Die Frauen konnten ihren Anteil in einem Jahr von 37 auf 39,5 Prozent steigern. Im Musikverein Balzers halten die Frauen sogar die absolute Mehrheit. 283 (54 Prozent) aller Musikantinnen und Musikanten sind weniger als 30 Jahre alt. Und nur 28 oder fünf Prozent der Mitglieder sind im Pensionsalter. Da könnten die Liechtensteiner Männerchöre direkt neidisch werden. Von den vielen Jungmusikanten sind über 150 im ersten oder zweiten Ausbildungsjahr. 220 machen in den Jungmusiken mit. In den Vereinen und Jugendensembles machen über 500 Leute unter 30 Jahren mit.
 

Gold für Vanessa Klöppig
Eine erfreulich grosse Zahl von Jungmusikanten hat sich um das Jungmusiker-Leistungsabzeichen beworben. Die Bronzemedaille mit ausgezeichnetem Erfolg erhielten die Ruggellerin Patricia Frei, Karin Frick, Balzers, und Simon Fürst aus Triesenberg. Rebecca Kranz aus Eschen, Tobias Lorenz aus Gamprin und Anna Senteler aus Schaan konnten dieselbe Auszeichnung in Empfang nehmen. Mit der Querflöte erreichten Annalisa Kaiser aus Ruggell – mit ausgezeichnetem Erfolg – Janine Meier aus Mauren und Barbara Ospelt aus Eschen die Silbermedaille. Die Schellenbergerin Vanessa Klöppig erreichte mit der Klarinette die Goldmedaille. Der Jugendreferent Daniel Oehry kann mit seinen Jungmusikanten mehr als nur zufrieden sein.
 

Gute Beziehungen
Der Österreichische Blasmusikverband, mit dem der liechtensteinische Verband eng verbunden ist, wählte Elmar Rederer zum neuen Präsidenten. Rederer wohnt in dem zu Feldkirch gehörenden Weiler Oberfresch und ist mit einer Schellenbergerin verheiratet. Nur vier Tage nach seiner Wahl lockte ihn der Liechtensteiner Präsident Anton Gerner unter einem erfunden Vorwand zum Gemeindezentrum Schellenberg, wo ihn der ganze Musikverein Cäcilia Schellenberg mit einem Ständchen erwartete. Durch die Wahl Rederers dürften sich die guten Beziehungen über die Landesgrenze noch weiter verbessern. (bh)

 

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