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Häusliche Gewalt: Hin- anstatt wegschauen

Sie schreckt ab, macht betroffen und lässt viele oft zu lange schweigen: Häusliche Gewalt. Noch immer gehört sie zu den Tabuthemen und ist für Betroffene mit grosser Scham verbunden. 20 Mal musste die Landespolizei im vergangenen Jahr ausrücken.

Vaduz. ? Im vergangenen Jahr hat die Liechtensteinische Landespolizei 20 mal wegen Häuslicher Gewalt eingegriffen. Wie Pressesprecherin Tina Enz sagt, musste die Polizei in einem Fall sogar ein Betretungsverbot aussprechen. In zwölf Fällen haben die Beamten mittels eines Gesprächs mit den Beteiligten vermittelt, sieben mal war eine Wegweisung notwendig. Im Jahr 2011 weist die Statistik mit 27 Fällen noch mehr Interventionen auf. In den meisten Fällen waren im vergangenen Jahr die Männer die Täter ? einmal übte eine Frau Gewalt gegenüber einem Mann aus, zweimal waren Jugendliche als Täter beteiligt.

Polizei rückt bei jeder Meldung aus

Doch ab welchem Zeitpunkt greift die Polizei überhaupt ein? «Wir rücken bei jeder Meldung von häuslicher Gewalt unverzüglich aus, damit die Polizeibeamten die Situation vor Ort beurteilen können», sagt Tina Enz. Je nachdem werde dann gehandelt: «Dies kann von einem schlichtenden Gespräch bis zur Erteilung eines Betretungsverbotes sein.» Auch sei möglich, weitere Institutionen wie das Kriseninterventionsteam, das Frauenhaus, das Amt für Soziale Dienste oder die Bewährungshilfe beizuziehen. «Diese Vernetzung ist für die Landespolizei sehr wichtig und wird daher auch immer wieder in Anspruch genommen», so Tina Enz. (bfs)

Mehr in der Print- und ePaper-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands» vom Montag, 22. April.

 

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