Erzbischof will keine Hochzeiten auf Burgkapelle
Balzers. – Die mit der grosszügigen Hilfe eines privaten Stifters renovierte Kapelle auf Burg Gutenberg hätte Hochzeitspaare auf das Balzner Wahrzeichen locken sollen, um dort den Bund fürs Leben zu schliessen. Doch daraus wird nichts: Erzbischof Wolfgang Haas hat der Liechtensteiner Regierung einen Korb gegeben und will im Andachtsraum der Burg keine katholischen Hochzeitsfeiern erlauben.
Höchstens im Einzelfall
In seiner am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage von Regierungschef Klaus Tschütscher stützt sich der katholische Oberhirte auf den so genannten «Codex Iuris Canonici». Aufgrund dieser weltweit geltenden Norm könne keine generelle Erlaubnis für katholische Trauungen auf Burg Gutenberg erteilt werden, schreibt Haas. Laut dem Erzbischof könnten Trauungen höchstens im Einzelfall abgehalten werden. Wobei abzuwägen sei, ob die Gründe hinreichend seien, um das kirchliche Prinzip zu durchbrechen, wonach standesbegründete Sakramente in der Pfarrkirche oder in einer katholischen Kapelle zu spenden sind.
Keine Romantik-Veranstaltungen
«Unser Anliegen sind nicht Traumhochzeiten oder Romantik- Veranstaltungen, sondern die verantwortungsbewusste Mithilfe zur Erreichung dauerhafter ehelicher Beziehungen mit dem Segen Gottes und der Kirche», schreibt Haas. Der Erzbischof schlägt der Regierung auch den Wunsch nach einer «katholischen Einweihung» der Burgkapelle ab. Das Problem dabei: die Regierung will die Eigentumsrechte des Landes Liechtenstein nicht beeinträchtigt haben. Nach Angaben des Erzbischofs bringt aber eine Einweihung die Einschränkung der Eigentumsrechte mit sich. (sda)
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