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«Bilddokumente von unschätzbarem Wert»

Seit 2003 arbeitete Roswitha Feger-Risch als Autorin an der Entstehung des Historischen Lexikons mit. Von 2006 bis 2008 war sie als Bildredaktorin dafür verantwortlich, das Buch zu bebildern.

Frau Feger-Risch, was macht das Historische Lexikon zum Gewinn für jeden, der es besitzt?

Roswitha Feger-Risch: Das Historische Lexikon lässt kaum eine Frage zu Land und Leuten in Liechtenstein offen. Die Artikel zeigen, wie lebendig und vielschichtig sich die Ereignisse in unserem Kleinstaat zugetragen haben. Das Lexikon beinhaltet aber auch viele bisher unbekannte Abbildungen aus verschiedensten Sammlungen. Wer anfängt darin zu blättern, wird es kaum aus der Hand legen können.

Wie sind Sie zum Historischen Lexikon gekommen?

Im Jahr 2003 habe ich einen Aufsatz zur fürstlichen Kunstsammlung im Jahrbuch des Historischen Vereins veröffentlicht. Daraufhin fragte mich Arthur Brunhart, ob ich einige Artikel zur Kunstgeschichte Liechtensteins für das Lexikon schreiben möchte.  Drei Jahre später durfte ich dann auch die Bildredaktion für das Lexikon übernehmen.

Was war der Schwerpunkt Ihrer Arbeit beim Lexikon?

Es ging darum, für die fertigen Artikel der Autoren Abbildungen zu finden. Doch auch wenn ein Artikel eigentlich leicht zu bebildern wäre, fehlte ein passendes Bild dazu. Meine Arbeit verlangte also viel Spürsinn und ich musste oft ziemlich hartnäckig sein, um an das gewünschte Bild zu gelangen. Zum Beispiel stiegen manchmal die Kosten für die Bildrechte in absurde Höhen, wenn ein Sammlungskurator merkte, dass wir eines seiner Objekte ernsthaft abbilden wollten.

Haben Sie ein «Lieblingsbild» im Lexikon?

Das ist schwer zu sagen, ich bin bei meinen Ausflügen in die Bildarchive Liechtensteins auf so viele Fotografien besonders aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gestossen, die mir buchstäblich die Augen öffneten. An dieser Stelle möchte ich die Fotografien von Pfarr-Resignat Fridolin Tschugmell erwähnen. Diese Bilder zeigen Menschen bei ihrer Arbeit, im Alltag oder bei Festlichkeiten. Es sind Bilddokumente von unschätzbarem Wert. Aus dieser Sammlung stammt eines meiner Lieblingsbilder, eine Fasnachtsgruppe von Kindern in Mauren in den 1930er-Jahren. Die Kinder sind wild geschminkt und mit Hüten aus Papier und selbst gemachten Kostümen eindrücklich verkleidet.

Was hat es für Sie bedeutet, beim Historischen Lexikon mitarbeiten zu können?

Das war eine der interessantesten Aufgaben als Kunsthistorikerin, die ich bisher hatte. Einerseits konnte ich auf meine Erfahrung in der Bildbetrachtung zurückgreifen, andererseits habe ich selbst beim Lesen der Artikel unglaublich viel über Liechtenstein gelernt. Nicht zuletzt ist es ein Privileg, in einem wissenschaftlichen Umfeld arbeiten zu dürfen. Zumal wir ein tolles Redaktionsteam waren. (Interview: ehu)

 

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