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«Auf einem Oldtimer muss es schütteln»

Ein Leben ohne Motorrad kann sich Oldtimer-Freund Arnold Matt nicht vorstellen. Als langjähriger Präsident des Motorradclubs Vaduz und Gründer des Motorradverbands Liechtenstein im Jahr 1981 prägte der Maurer die Bikerszene Liechtensteins massgeblich mit. Sein grösster Schatz: Eine Rudge Ulster aus dem Jahr 1933 ? mit adeliger Herkunft.

Herr Matt, in Ihrer Garage steht ein Motorrad aus dem Jahr 1933, das einen berühmten Besitzer gehabt haben soll. Stimmt das?

Arnold Matt: So ist es. Meine Miller Rudge Ulster gehörte früher Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein (1908–1987, Anm. d. Red.). Mein Vater hat sogar noch den Original-Ausweis aufbewahrt, in dem sein Name als Eigentümer eingetragen ist.

Wie kommt man denn zu so einem Schmuckstück?

Es ist ein Familienerbstück. Mein Vater, der Briefträger war, entdeckte 1946 beim Austragen der Post in Schaanwald Motorradteile, die säuberlich auf dem Boden ausgebreitet lagen. Er erkundigte sich danach und erfuhr, dass es sich dabei um das besagte Motorrad von Prinz Emanuel handle, das von Josef Kaiser repariert wurde und anschliessend zum Verkauf stehen sollte. So erwarb mein Vater die Rudge – inklusive der Nummer FL 50. Die Nummer wurde zur damaligen Zeit noch mit dem Motorrad übernommen.

Braucht ein Oldtimer mehr Fahrkönnen?

Es braucht ein gewisses technisches Feeling, damit man überhaupt damit fahren kann. Zum Beispiel verstellt man bei einem alten Auto oder Motorrad die Zündung selbst – abhängig davon, ob man mehr oder weniger Zug will. Dieses Handling fasziniert mich. Wer kann das heute noch? Mittlerweile funktioniert alles elektronisch. Man braucht nur einen Knopf zu drücken.

Was macht den besonderen Reiz aus, mit einem Oldtimer durch die Landschaft zu kurven?

Man fährt nicht gegen die Zeit, lässt die Natur vorbeiziehen und nimmt alle Bilder und Gerüche auf. Man weiss genau, dass man gar nicht erst versuchen muss, zu überholen, weil dazu die PS nicht reichen. So tuckert man gemütlich über die Land-strassen – und unter einem ertönt dieses schöne, sonore Klopfen des 500er Einzylinders. Ein herrliches Gefühl. Ich genoss es auch immer sehr, meine kleine Tochter im Seitenwagen meiner alten Moto Guzzi mitzunehmen. Wir sind oft mit der Familie zum Zelten gefahren. Vor Kurzem habe ich die Moto Guzzi verkauft, weil ich einfach keinen Platz mehr in der Garage hatte. Als sie abgeholt wurde, hat meine mittlerweile 8-jährige Tochter Rotz und Wasser geheult. (Interview: ne)

Das ganze Interview mit Arnold Matt im neuen Vaterlandmagazin «autofrühling» als Beilage zum «Liechtensteiner Vaterland» vom Freitag oder als E-Paper.

 

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