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April, April - alles nur ein Scherz

Zum 1. April liessen sich die Medien wieder einiges einfallen, um ihre Leser oder Hörer in den April zu schicken. In Liechtenstein wurden beispielsweise das neue Logo und der Schaaner Grosskreisel als Themen aufgegriffen.

Vaduz. – Der Grosskreisel werde eingekleidet, um Schadensbegrenzung vorzunehmen? Naja, das wäre dann doch eine recht eigenartige Lösung, soweit man da überhaupt von «Lösung» sprechen darf. Wo genau diese mysteriöse Unterführung hinkommen sollte, das steht in den Sternen. Das «Liechtensteiner Vaterland» hat sich mit dem Artikel über die Verbesserungen für den Grosskreisel in Schaan vom Samstag, 31. März, einen Scherz erlaubt. Zwar stimmt es, dass das Tiefbauamt die Beratungsstelle für Unfallverhütung im vergangenen Dezember beauftragt hat, eine Unfallanalyse durchzuführen. Die Petiton «Unterführung Schaan – Z’Schaa sölls nüma all klepfa» ist aber frei erfunden und der Leiter des Tiefbauamts spricht sich auch nicht für eine Unterführung oder für Aufprallschutze aus. Trotzdem wahr sind leider die 14 Verkehrsunfälle beim Grosskreisel, die im vergangenen Jahr der Polizei gemeldet wurden.

Promispiel und Facebook-Stiftung

Auch die «Liewo» liess es sich nicht nehmen, ihre Leser in den April zu schicken. So titelte sie auf Seite 5: «Ab Mai Baden im Werdenbergersee erlaubt». Was viele bereits illegal getan hätten, sei nun offiziell erlaubt; der Gemeinderat habe beschlossen, dass ab Mai im Werdenbergersee gebadet werden dürfe. Ausserdem würde noch eine Bademeisterin oder ein Bademeister gesucht. Wer sich nun bereits bei Stephan Dürst, Leiter der Abteilung Bäder, melden wollte, kann den Hörer wieder auflegen – Baden im Werdenbergersee bleibt nach wie vor eine illegale Angelegenheit.

Im Sportteil wurden die «Liewo»-Leser dann gleich nochmals aufs Korn genommen. Vor dem Spiel USV Eschen/Mauren gegen den FC Balzers werde um 13.30 Uhr ein Prominenten-Spiel mit ehemaligen Spielern der Vereine und den Gemeinderäten aus Eschen, Mauren und Balzers stattfinden, schrieb die Sonntagszeitung. Dabei war der Anpfiff für das richtige Spiel im Sportpark Eschen-Mauren erst um 15 Uhr. Ob die falsche Bundesliga-Tabelle ein weiterer Aprilscherz oder doch der Fehler eines unaufmerksamen Redaktors war, darüber kann indes nur spekuliert werden.«Volksblatt Online» erlaubte sich einen Scherz mit den Facebook-Usern. Auf der Facebook-Seite der Zeitung war zu lesen, dass sich Liechtenstein das Potenzial von knapp einer Milliarde Usern zunutze machen möchte und Regierungschef Klaus Tschütscher daher mit Facebook-Verantwortlichen eine Absichtserklärung für die Gründung einer «Facebook-Stiftung» unterzeichnet habe.

«Radio L» dagegen schickte seine Hörer um 10 Uhr zur Präsentation des neuen Liechtenstein Logos. In Wahrheit wird das Logo der Liechtensteiner Bevölkerung aber erst heute präsentiert. Am Nachmittag liess der Sender dann verlauten, es gäbe bald ein Paniniheftchen mit berühmten Köpfen Liechtensteins, beispielsweise Politikern und Sportlern.

Solaranlage auf dem Hohen Kasten

Auch die Schweizer Medien nahmen ihre Leser am 1. April auf den Arm. Der «Werdenberger & Obertoggenburger» beispielsweise meldete, auf dem St.-Galler Ausflugsberg Hoher Kasten solle eine 48?000 Quadratmeter grosse Solaranlage gebaut werden. Die Baupläne wurden mit einer Bildmontage der weitherum sichtbaren Anlage illustriert. Interessierte wurden am Sonntag zu einem Informationsanlass mit Solar-Apéro eingeladen.
Die «NZZ am Sonntag» dagegen schickte ihre Leser in den Zoo Zürich, der sich nach der «neuen Aquarium-Naturschutzstrategie» ausrichten wolle und daher die Aquarien räume und die Fische verschenke. Und die «Basler Zeitung» empfahl den Lesern den Kauf der Smartphone-App «BVB Billettkontrolle»: Diese versende Warnungen vor Billettkontrollen auf den Strecken der Basler Verkehrs-Betriebe und zeige minutengenau an, wo eine Kontrolle anstehe. So könne man rechtzeitig aussteigen, um nicht erwischt zu werden.
Der Fantasie waren also auch dieses Jahr am 1. April keine Grenzen gesetzt. Ob man auf die Aprilscherze nun hereinfällt oder nicht – es ist doch immer wieder amüsant zu sehen, was sich die Medien einfallen lassen, um Leser und Hörer reinzulegen. (ah)

 

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