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U-Haft: Klares Signal zu Nendler Brandanschlägen

Der 22-jährige Liechtensteiner, der die Brandanschläge in Nendeln begangen haben soll, hat ein Teilgeständnis abgelegt. Deshalb wurde gestern die Untersuchungshaft über ihn verhängt. Für die Politiker ein wichtiges Signal, das hoffentlich Wirkung zeigt.

Von Desirée Vogt

Sein Fremdenhass und besonders sein Hass auf türkische Staatsangehörige bescheren dem 22-Jährigen vorerst einen zweiwöchigen Aufenthalt im Untersuchungsgefängnis.

Danach findet die erste Haftprüfungsverhandlung statt. Wie der Leitende Staatsanwalt Robert Wallner bestätigt, hat Untersuchungsrichter Carlo Ranzoni gestern U-Haft über den Verdächtigen verhängt. Der Richter habe den dringenden Tatverdacht auch auf ein vom Verdächtigen abgelegtes Teilgeständnis gestützt.

Nachdem der Verdächtige also zu Beginn behauptet hat, mit den Brandanschlägen nichts zu tun zu haben, hat er bei der Polizei zumindest einen Teil seiner Schuld eingestanden. Was er genau zugegeben hat bzw. was er weiterhin abstreitet, wird derzeit nicht bekannt gegeben, da die Ermittlungen rund um mutmassliche Täter weiterlaufen.

«Die Landespolizei hat in den letzten Monaten sehr professionelle Arbeit geleistet», lobt Robert Wallner. Es sei dem grossen persönlichen Einsatz der zuständigen Beamten zu verdanken, dass der Tatverdächtige habe ermittelt und verhaftet werden können.

Hoffen auf ein Umdenken

Für VU-Fraktionssprecher Peter Hilti ist das massive Durchgreifen der Behörden und die jetzige Verhaftung ein wichtiges Signal. «Ich verurteile jegliche Art von Gewalt. Besonders tragisch ist es, wenn dann noch ein rechtsextremistischer Hintergrund der Auslöser ist.»

Er sei froh, dass durch die raschen Ermittlungen ein Verdächtiger gestellt werden konnte. «Ich hoffe, dass so etwas nicht mehr vorkommt und gebe die Hoffnung nicht auf, dass ein Umdenken stattfindet und die Leute wachgerüttelt werden.» Vor allem Personen aus der rechten Szene würden hoffentlich realisieren, dass ein solches Vorgehen nicht toleriert wird.

«Die Anschläge sind nicht akzeptabel und verwerflich», zeigt sich auch FBP-Fraktionssprecher Johannes Kaiser entsetzt über das Geschehene. Natürlich habe man gewusst, dass es auch in Liechtenstein eine rechte Szene gebe. Dass diese aber mit einer solchen Brutalität in Erscheinung trete, habe ihn dennoch überrascht. Nun müssten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um künftig solche Vorfälle zu verhindern und die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass solche Taten nicht tolerierbar sind.

«Die Menschen müssen wieder mit offenen Augen durch die Welt gehen, für mehr Toleranz einstehen und Zivilcourage zeigen.»
Aufs Schärfste verurteilt werden fremdenfeindliche Attacken natürlich auch von der Freien Liste. «Die Erkenntnisse aus den laufenden Ermittlungen sind in der Tat schockierend. Sie zeigen auf, dass Fremdenfeindlichkeit kein Tabuthema sein darf und mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verfolgt werden muss», so Wolfgang Marxer, Präsident der Freien Liste.

Aussagen wie diejenige des Innenministers seien hoffentlich ein klares Signal an die Szene selbst. «Ob man es wahrhaben will oder unterschwellig duldet – die Vorkommnisse machen die Existenz einer rechtsradikalen Szene im Land bewusst. Die Angelegenheit hat ja auch schon im Ausland ein sicherlich nicht gewünschtes Bild auf Liechtenstein geworfen.»

 

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