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Gymasiummord - Ein Beziehungsdrama?

Ein Streit zwischen zwei Männern im Liechtensteinischen Gymnasium endet tödlich. Das Opfer ist ein 36-jähriger Liechtensteiner. Der mutmassliche Täter sitzt in Untersuchungshaft.

VON MANUELA SCHÄDLER

Vaduz. – Das Liechtensteinische Gymnasium in Vaduz scheint ausgestorben – es sind Schulferien. Ein unscheinbares rot-weisses Bauabsperrband vor einem Seiteneingang am südlichen Ende der Schule lässt nicht vermuten, dass hier einen Tag zuvor ein Verbrechen passiert ist. Im Inneren des Gebäudes wird die Gewalttat jedoch ersichtlich – ein grosser eingetrockneter Blutfleck in einem Gang zeugt vom Tötungsdelikt, das wenige Stunden vorher begangen wurde.
Was ist geschehen? Am frühen Montagabend kommt es im Nebentrakt des Gymnasiums zu einem Streit zwischen einem 36-jährigen Liechtensteiner und einem 31-jährigen Deutschen – Ehemann und Freund einer Reinigungskraft des Gymnasiums. Der Streit endet tödlich: Das Opfer ist der 36-jährige Ehemann.

In Untersuchungshaft

Laut Staatsanwalt Robert Wallner haben die Reinigungskraft und der 31-jährige Freund ärztliche Hilfe angefordert. Der tatverdächtige Deutsche, der seit einiger Zeit in Liechtenstein wohnt, wird noch am selben Abend festgenommen. Eine Augenzeugin beobachtet, wie der Mann um circa 20 Uhr vor dem Gymnasium abgeführt wird. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft. «Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um ein Beziehungsdelikt», teilte die Landespolizei gestern den Medien mit.

Spekulationen nicht bestätigt

Der genaue Tathergang sowie die Todesursache des Opfers sind Gegenstand von Ermittlungen. Weitere Erkenntnisse soll unter anderem die Obduktion der Leiche bringen, die das Institut für Rechtsmedizin am Kantonsspital in St. Gallen durchführt. Spekulationen über den Tathergang kommentieren weder Polizei noch Staatsanwaltschaft. Auch ob der Freund der Geliebte der Reinigungskraft ist, bestätigt Robert Wallner nicht. Ob die Tat nach oder während der Arbeitszeit der Reinigungskraft geschehen ist, kann noch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. Die Staatsanwaltschaft stellt in Aussicht, dass heute an einer Pressekonferenz mehr zur Tat bekannt gegeben wird.

Noch ausgestempelt

Recherchen des «Vaterlands» zeigen auf, dass die Reinigungskraft am Abend des Tötungsdelikts noch ausgestempelt hat. Als der Arbeitgeber über den Vorfall informiert wurde, hat er sich sofort um die Betreuung der Mitarbeiterin gesorgt. Das Kriseninterventionsteam KIT war bereits zur Stelle und kümmerte sich um die Beteiligten. Noch am Abend informierte die Landespolizei den Rektor des Gymnasiums, Eugen Nägele. Sie wollte sichergehen, dass keine Schüler im Gebäude sind. Laut Nägele werden die Lehrer über den Vorfall noch diese Woche unterrichtet. Ob besondere Massnahmen oder Informationen für die Schüler nötig sein werden, wenn nächste Woche die Schule wieder beginnt, steht noch nicht fest.

 

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