Sportalk Eschen: Sport als Chance und Lebensschule
Ob Einzel- oder Mannschaftssport: Jeder Sport hat seine Herausforderungen und ist weit mehr als nur ein Wettkampf. Horst Zech vom USV und und Thomas Meier vom Schwimmclub Unterland sprachen im Eschner Gemeinde-Sporttalk mit Ernst Hasler.
Eschen. - Mitglieder kommen zu Sportvereinen, weil sie ehrgeizig sind, weil sie den Wettkampf lieben oder einfach nur den Drang zur Bewegung verspüren. Das trifft auch auf den USV Eschen/Mauren und den Schwimmclub Unterland (SCUL) zu, wie Horst Zech und Thomas Meier in Sport-Talk mit Sportredakteur Ernst Hasler bestätigten. Der Vizepräsident des Schwimmclubs, Thomas Meier, sprach dabei im Interview über die zwei Komponenten seines Clubs: Den Leistungssport und den Breitensport. So bietet der Verein mit seinen 100 Mitgliedern eine Schwimmschule für Kinder zwischen drei und acht Jahren, Erwachsenenschwimmen und eben auch Leistungssport mit qualifizierten Trainern. Jene machen aus guten Schwimmern Spitzensportler, die an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnehmen können. Über das Jahr verteilt gibt es 350 Teilnehmer an den Kursen des Clubs.
Egoist kommt nicht vorwärts
Nichtsdestotrotz steht der Fussball auf der Beliebtheitsskala weit oben. Dass die Auswahl an Sportarten ohnehin gross ist, das weiss auch der Thomas Meier, Vizepräsident des Schwimmclubs. Wie Zech im Interview erklärte, gibt es unter den Sportvereinen im Unterland allerdings eine gesunde Konkurrenz. «Jeder soll das machen, was ihm Spass macht.» Der Leistungssport sei dann ohnehin so intensiv, dass sich Sportler für eine einzige Karriere entscheiden müssten.
Mehr Mädchen am Ball
Der Präsident des USV, Horst Zech, sieht in anderen Sportarten keine Konkurrenz. Im Gegenteil: «Wir haben eher zu viele Leute für unsere Möglichkeiten», wie er im Interview mit Ernst Hasler erklärte. Doch auch wenn der Fussballplatz abends voll ist, eines fehlt: die Mädchen am Ball. «Wichtig wäre uns, dass mehr Mädchen kommen», betonte Zech. Als einer der grössten Fussballclubs in der Ostschweiz ist es offenbar ein wichtiges Anliegen, auch Frauen für den Fussball zu begeistern. Im Gespräch mit dem Sportredakteur streichte Zech auch heraus, wie wichtig Teamfähigkeit im Fussball ist. «Ein Egoist kommt nicht vorwärts», betonte er. Demgegenüber steht der Einzelsport Schwimmen mit dem Klischee, dass Einzelsportler keine Teamplayer seien. «Wir haben ein Team, wir trainieren zusammen und die Sportler spornen sich gegenseitig an», erklärte Meier. Der Teamgedanke wird also trotz Einzelsport grossgeschrieben. «Die sportliche Fairness steht an oberster Stelle», wie Meier hinzufügte. Dass Sport dabei weit mehr ist als nur Wettkampf und Bewegung, das ist offensichtlich.
Lebensschule für alle
Sowohl für Zech als auch für Meier ist der Sport eine Chance und Lebensschule ? in vielerlei Hinsicht, wie der Sport-Talk zeigte. So etwa in Hinblick auf Bereiche wie Disziplin, Durchhaltewille, Freiwilligenarbeit, Respekt vor anderen oder auch der Umgang mit Sieg oder Niederlage. Dass Sportler zeitweise Enttäuschungen und Niederlagen erleben, das zeigte auch das Erstligateam des USV Eschen/Mauren, das die Meisterschaft souverän gewann, dann aber in den Aufstiegsspielen knapp scheiterte.
Doch für Sportvereine stehen vielfach nicht nur sportliche Herausforderungen im Mittelpunkt. Denn Vereine müssen sich auch finanzieren ? gerade in Zeiten eines Sparkurses. «Es wäre schon schön, mehr öffentliche Gelder zu haben, um die Mitglieder nicht selber zu hoch zu belasten», erklärte Meier im Gespräch mit Hasler. Beim Schwimmclub gilt die Drittelsfinazierungsregel: Ein Drittel des Budgets wird durch öffentliche Gelder generiert, ein Drittel durch Vereinsaktivitäten und ein Drittel durch Eigenleistungen der Athleten und Vereinsmitglieder.
Trotzdem hat der Verein zuletzt junge Talente wie Julia Hassler und Christoph Meier hervorgebracht. Der Weg nach oben im Schwimmsport ist dabei besonders schwer, da man mit Schwimmen seinen Lebensunterhalt offenbar lange nur schwer finanzieren kann. (dws)
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