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Neuer FCV-Trainer Orie: «Die Mannschaft ist willig»

Der neue FCV-Trainer Eric Orie ordnete gestern kurzfristig ein zweites Training an, um die Spieler für das Heimspiel gegen Leader FC Thun besser kennenzulernen.

Mit Eric Orie sprach Ernst Hasler

Fussball. – Bereits vor 10 Uhr leitete Eric Orie gestern sein erstes Training für den FCV; am Nachmittag folgte eine zweite Einheit. An seiner Seite steht Roger Prinzen, den er während seiner Lustenauer Zeiten als Spieler verpflichtet hatte. Dem «Vaterland» stand Eric Orie Rede und Antwort.


«Sie haben am Morgen Ihre neue Aufgabe übernommen. Welchen Eindruck erhielten Sie vom neuen Team?»

Eric Orie: «Der Eindruck war gut, die Mannschaft ist willig. Ich glaube auch, dass sich die Spieler in einem körperlich guten Zustand befinden. Das erleichtert die Arbeit auf jeden Fall. Es hat mir Spass gemacht.»

«Am Donnerstag folgt das Spiel gegen Thun. Folgte deshalb am Nachmittag eine etwas kürzere Einheit?»

«Wir legten den Nachdruck etwas auf das taktische Verhalten. Wir werden einen Plan zusammenstellen, wie wir am Donnerstag ins Spiel gehen können.»

«Die Aufgabe für Donnerstag wird nicht leicht. Bestimmt haben Sie den FC Vaduz wohl schon das eine oder andere Mal spielen sehen?»

«Vaduz kenne ich schon, Thun indes nicht. Uns liegen jedoch DVDs über Thun vor, die werde ich studieren, sodass wir die richtige Mischung finden, um in der Lage zu sein, gegen Thun zu bestehen.»

«Sie erhielten nun mit einem Schlag 25 neue Spieler vorgesetzt. Haben Sie dennoch eine Vorstellung, mit welcher Aufstellung Sie gegen Thun auflaufen werden?»

«Noch habe ich nicht Klarheit über die Aufstellung. Schliesslich ist nicht alles, was war, schlecht gewesen. Im Grossen und Ganzen müssen wir dort aufbauen, wo die Mannschaft gearbeitet hat. Die anderen Spieler haben nun die Chance, sich in die Mannschaft zu arbeiten. Das werden wir in den verbleibenden eineinhalb Tagen herauskristallisieren.»

«Die zwei Trainingstage nutzen Sie somit, um in dieser Richtung Klarheit zu erhalten?»

«Auf jeden Fall: Es ist noch zu früh, schliesslich stehen mir noch eineinhalb Tage zur Verfügung. Es gibt Spieler, die leicht angeschlagen sind, einer ist rotgesperrt. Bis Mittwochabend wird sich herauskristallisieren, wie der Kader für das Thun-Spiel aussehen wird.»

«Bellon hat das Training wieder aufgenommen, Noll und Löppert fehlten. Werden sie gegen Thun nach wie vor fehlen?»

«Für Bellon wird sich das Spiel gegen Thun noch nicht ausgehen. Frühestens in einer Woche ist er zurück. Noll und Löppert sind schon längere Zeit weg. Koitka hat sich wieder fit gemeldet. Ich gehe davon aus, dass er für das Donnerstag-Spiel einsatzfähig sein wird. Wir besitzen genügend Möglichkeiten.»

«Die Mannschaft war zuletzt verunsichert: Sie konnte in neun Frühjahrsspielen doch nur einen Sieg und zwei Remis einfahren. Haben Sie das gespürt oder hat sich die Verkrampfung jetzt gelöst?»

«Im Training habe ich davon nichts mitgekriegt, weil ich als neuer Mann vor der Gruppe gestanden habe. Das kann doch ein gewisses Lösen verursachen. Was in der Vergangenheit passiert war, ist uninteressant. Es ist wichtig, was in der Zukunft passiert. Die Spieler müssen frei Fussball spielen und Spass an ihrem Beruf haben. Es ist ein schöner Beruf, doch der Funken muss auf die Fans überspringen. Um eine Mannschaft zu sehen, die gerne Fussball spielt und Fussball spielen will.»

«Sie sprechen an, Freude zu entfachen. Um Punkte zu holen, muss man ab und zu auch einen harten Ton anschlagen. Wie sehen Sie Ihre Arbeit als Trainer, welcher Typ von Trainer sind Sie?»

«Es ist kein Widerspruch. Es gilt beides, wir müssen die Freude austragen, dann bleibt man locker und kann die Dinge umsetzen, die der Trainer auch verlangt. Wir werden ein taktisches Konzept mitgeben, sodass jeder Spieler weiss, was er zu tun hat. Wenn das nicht eingehalten wird, werden wir das auch ansprechen; das ist kein Thema. Jetzt haben wir heute mal angefangen. Noch gibt es keine Gründe, von meiner Seite härtere Töne anzuschlagen.»

«Ihr Vertrag ist bis Ende Mai befristet. Was ist der Hintergrund dieser Vereinbarung?»

«Wir haben eine Ausstiegsklausel vereinbart. Wir müssen gleichzeitig darauf achten, ob der Verein und ich zusammenpassen. Der erste Eindruck ist von beiden Seiten sehr positiv. Wenn es Klick macht, steht einer gemeinsamen Zukunft nichts im Wege. Es besteht eine Option und es liegt schliesslich am Verein, diese auch zu nutzen.»

«In erster Linie wird jetzt die Entwicklung in den letzten sechs Meisterschaftsspielen beobachtet?»

«Die Verantwortlichen haben gewisse Gedanken, wie der Verein in Zukunft weitergeführt werden soll. Darin füge ich mich; ich kann mich damit auch identifizieren. Fussball ist ein Tagesgeschäft. Wir haben morgen ein schweres Spiel und müssen schauen, dass wir jene Aufgabe möglichst positiv gestalten können. Am Sonntag folgt die nächste Woche, und was in ein, zwei Wochen sein wird, wird sich weisen.»

«Ein Blick in die Zukunft: Die neuen FCV-Verantwortlichen wollen zukünftig einen Liechtensteiner Weg beschreiten. Ist das auch ein Thema für Sie?»

«Natürlich, allerdings muss die Qualität passen, dann ist nichts dagegen einzuwenden. Es tut der Region gut, wenn talentierte Spieler den Weg zum FC Vaduz finden. Wir müssen trotzdem im Auge behalten, einige erfahrene Spieler mit der nötigen Qualität zu behalten oder neu an Land zu ziehen, die die jungen Akteure auch führen können.»

 

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