Jehle vor dem 75. Länderspiel
Fussball. – In seinem ersten Länderspiel als 16-Jähriger feierte Liechtenstein einen historischen Sieg gegen Aserbaidschan (2:1). In Russland wird es wohl schwierig sein, ein positives Resultat zu erzielen. An das England-Länderspiel (0:2) in Manchester erinnert sich Jehle besonders gerne zurück. «Für mich als Spieler war es beeindruckend, einmal im Old Trafford auflaufen zu dürfen. Das Ambiente und alles, was damit verbunden war, wird unvergesslich bleiben», so Jehle. Sportlich stuft er das 2:2 gegen Portugal als das Highlight ein. «Es war toll, dass wir einen Grossen ärgern und einen Punkt abnehmen konnten», schmunzelt Jehle, dem damit möglicherweise die Tore zu seinem zweijährigen Gastspiel bei Boavista Porto geöffnet worden sind.
Jehle kennt Petrovsky-Stadion
Den Austragungsort, das Petrovsky-Stadion in St Petersburg, kennt Jehle aus seiner GC-Zeit. «Ich kenne das Stadion und weiss, dass dort eine tolle Stimmung herrschen wird. Freuen wir uns auf eine spezielle Herausforderung», so Jehle, auf den bestimmt viel Arbeit zukommen und der im Mittelpunkt stehen wird. Die vielen Ausfälle seien für ein kleines Land wie Liechtenstein schwer zu kompensieren. «Es eröffnet jenen Spielern, die weniger zum Einsatz kamen, eine Chance, sich aufzudrängen. Ich bin überzeugt, dass sich die gut in Szene setzen werden.»
Jehle gegen Kerzhakov
Erneut kommt es auch zum Duell zwischen Peter Jehle und Sturmspitze Alexander Kerzhakov (Dynamo Moskau), der Jehle in zwei Partien (März und September 2005) schon dreimal bezwang. Ist Jehle eingeschüchtert? «Bestimmt nicht, doch kenne ich seine Stärken. Wir wissen, dass er ein kaltblütiger Stürmer ist. Ich bin mir dessen bewusst. Es ist schön, wenn man schwierige Aufgaben lösen muss und sich mit solchen Spielern messen darf», legt Jehle eine gewisse Gelassenheit an den Tag und ergänzt: «Wir werden versuchen, ihm einen schweren Abend zu bereiten.»
Jehle hielt in Moskau einen Penalty
Jehle hat in drei Partien gegen Russland bislang fünf Tore kassiert (1:2, 0:2, 0:1). Die Tatsache, dass er am 3. September 2005 in Moskau sogar einen Foulpenalty von Ignashevich hielt (4.), stärkt den Schaaner. «Jene Szene gab mir enorm Auftrieb», erinnert sich Jehle. «Dennoch weiss ich, dass Russland enorm Druck entwickelte und während 90 Minuten wirbelte. Schon damals zeigte Russland ein anderes Gesicht im Heimspiel, als im Auswärtsspiel in Vaduz. Da erwartet uns ein anderes Russland, als noch im April dieses Jahres.»
Mit 27 Jahren zählt Jehle bereits zu den Routiniers seines Teams. Wie kann er die jungen Spieler unterstützen, dass sie nicht vor Ehrfurcht erstarren? «Wichtig wird sein, dass wir von Anbeginn mit dem nötigen Selbstvertrauen auf den Platz gehen werden. Als Einzelspieler werden wir mit dem Gegner nicht mithalten können, deshalb liegt unsere Chance im Kollektiv und im Kampf.»
Vor allem Mut in den Zweikämpfen fordert der Keeper von seinen Mitspielern. Jenes Verhalten hatte gegen Portugal in der ersten Halbzeit gänzlich gefehlt. «Da haben wir den roten Teppich ausgerollt. Wir haben dem Gegner nicht weh getan und uns nicht den nötigen Respekt auf dem Platz erarbeitet. Wir liessen Portugal gewähren, das darf sich in St. Petersburg nicht wiederholen. Dort müssen wir bissig in die Zweikämpfe gehen und den Russen die Lust am Fussball spielen nehmen», nennt Peter Jehle ein probates Mittel um die russische Spiellaune einzudämmen. (eh)
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