FC Vaduz stoppt Negativserie
VON ERNST HASLER
Fussball. – Torjäger Nick Proschwitz erzielte eine Doublette mittels Freistoss (14.) und Foulpenalty (92.). Es war ein «Bauchwehsieg», denn Wohlen spielte ab der 50. Minute mit zehn Mann (Rot für Torhüter Da Costa nach Torraub).
Torflaute beendet ...
Zumindest zwei Serien beendete der FC Vaduz gestern in Wohlen. Einerseits konnte er seine Torflaute beenden: Denn seit 329 Minuten hatte der FCV-Angriff keinen Torerfolg mehr realisiert. Andererseits ist somit die Serie von neun sieglosen Partien beendet. Letztmals hatten die Residenzler am 21. Februar den letzten und bislang einzigen Sieg im Frühjahr (2:0 gegen Gossau) realisiert; das Team ist deshalb auf den elften Rang abgerutscht.
Letztlich bildeten die verbesserte Effizienz aber vor allem die erstarkte Defensive die Basis zum Sieg. Fussballerisch bot der FCV grösstenteils Mittelmass; die kämpferische Einstellung passte indes. Der Patient, FC Vaduz, ist noch nicht geheilt, jedoch auf dem Weg der Besserung.
Führung entgegen dem Spielverlauf
Gefahrenmomente entwickelte in der Startphase nur der Gastgeber. Das 0:1 fiel aus heiterem Himmel und entgegen dem Spielverlauf. Sutter schob den Ball quer und Proschwitz hielt aus 28 Metern drauf und traf ins linke, untere Eck. Zehn Minuten später vergab Proschwitz sogar das 0:2, als er solo vor Torhüter Da Costa auftauchte, der klärte jedoch (24.). Zuvor hatte nur Wohlen dominiert. Ein Tchouga-Volley (7.) und ein Pnishni-Kopfball (10.) verfehlten das Tor. Als Jehle einen langen Ball falsch einschätzte, setzte Ivanishvili das Leder per Kopf neben das herrenlose Tor (11.). «Der Boden war an jener Stelle sehr stumpf», erklärte Jehle und verwies auf die Rote Karte seines Kontrahenten, dem es ähnlich erging. Zum Gegensatz zu Jehle, nahm Da Costa die Hand zur Hilfe: Platzverweis (49.).
Wohlen befreit nach Platzverweis
Mit dem Führungstreffer im Rücken liess der FCV nichts mehr anbrennen. Es gab vor dem Seitenwechsel keine nennenswerten Strafraumszenen mehr. Der Ausschluss von Da Costa hatte wesentlichen Einfluss aufs Spiel. Der FCV war nicht imstande, die Überzahlsituation zu nutzen, Ball und Gegner laufen zu lassen. «Wir konnten zu jenem Zeitpunkt nur noch verlieren. Deshalb sind wir unter Druck geraten. Wir haben spielerisch unsere Defizite, das war schon gegen Thun sichtbar», begründete FCV-Trainer Eric Orie. Spielkunst lebten die Wohlener stattdessen vor, die den Ball schnell durch ihre Reihen laufen liessen. Lediglich im Abschluss haperte es; Tchouga & Co. agierten nicht genügend zwingend. Ein Faoli-Kopfball strich aus 7 Metern übers Tor (77.) und ein Roduner-Weitschuss bereitete Jehle kein Problem (84.). Da besass der FCV die klareren Chancen. Proschwitz vergab einen Hochkaräter (59.), seinen Hinterhaltschuss lenkte Goalie Felder über die Querlatte (88.). Nach schöner Vorarbeit von Akyer nahm Pnishi FCV-Stürmer Proschwitz von den Beinen; der jagte den Foulpenalty sicher in die Maschen (0:2).
Telegramm:
Niedermatten Stadion, Wohlen: 1100 Zuschauer. – SR Luca Gut; assistiert von Hofmann und Geser.
Wohlen: Da Costa; Cvetinovic, Maric, Pnishi, Mancino (ab 51. Felder); Roduner, Romero (ab 67. Weah jr.), Tarone, Schirinzi; Tchouga, Ivanishvili (ab 29. Faioli).
FC Vaduz: Jehle; Ritzberger, Stuckmann, Steil, Stegmayer; Büchel, Bader; Koitka (ab 61. Rebronja), Colocci (ab 78. Etemi), Sutter (ab 87. Akyer); Proschwitz.
Tore: 0:1 14. Nick Proschwitz; 0:2 92. Nick Proschwitz (Foulpenalty).
Bemerkungen: Wohlen ohne Marjanovic (gesperrt), Dzombic, Diethelm und Schweizer (verletzt). FCV ohne Burgmeier (gesperrt), Noll, Cerrone, Löppert (verletzt) und Bellon (rekonvaleszent). Verwarnungen für Cvetinovic (14. – Foul), Tchouga (24. – Reklamieren), Bader (37. – Foul), Stegmayer (60. – Foulspiel) und Roduner (60. – Unsportlichkeit). Rote Karte für Torhüter Da Costa (49. – Torraub); Verteidiger musste seinen Platz an Ersatzkeeper Felder abtreten. Abseitstor von Tchoug annulliert (24.). Eckenverhältnis: 8:3 (5:1).
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