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FC Vaduz ohne Präsident

Die Generalversammlung der FC Vaduz-Lie AG brachte bezüglich der Zusammensetzung des Verwaltungsrates keine Überraschungen mit sich. Ein neuer Präsident für den zurückgetretenen Franz Schädler konnte nicht präsentiert werden.

Franz Schädler führte effizient durch seine letzten beiden Generalversammlungen. Dabei hatte er auf viele negative Vorkommnisse aus der vergangenen Saison hinzuweisen. Der Abstieg aus der Super League ist dabei nur einer der negativen Punkte. Es seien auch viele Sympathien verspielt worden in der vergangenen Saison, was sich im tiefen Zuschauerschnitt von nur gerade 2200 niedergeschlagen hat. Franz Schädler stellte die Frage, ob die Fussball-Interessierten der Region überhaupt professionellen Fussball wollten. Es müsse klar sein, dass es ohne ausländische Spieler, lästige Sicherheitsauflagen, Presserummel, Geld und medial aufbereitete Skandale keinen professionellen Fussball gebe

Gute wirtschaftliche Situation

Positiv ist wie immer beim FC Vaduz die wirtschaftliche Situation und die Infrastruktur. So hat der FC Vaduz die Lizenz wiederum ohne Probleme erhalten. Ein knapper Gewinn von rund 500 Franken resultierte aus der Super-League-Saison. Interessant sind dabei einzelne Punkte der Erfolgsrechnung. Der Aufwand der ersten Mannschaft stieg von 3,7 Millionen Franken (Challenge League) auf 7,5 Millionen Franken (Super League). Gedeckt wurde dieser Mehraufwand vor allem durch Mehreinnahmen beim Sponsoring. Hierbei konnte der FC Vaduz die Einnahmen von 3,3 Millionen auf rund 6,4 Millionen Franken steigern. Stärker ins Gewicht fielen in der abgelaufenen Saison auch die sonstigen Kosten. Sie stiegen von rund 333 000 Franken auf etwas über 900 000 Franken. Darin inbegriffen sind zu einem grossen Teil die Sicherheitskosten, die etwa die Hälfte der 900 000 Franken ausmachten.

Budget von 5,63 Millionen Franken

Der Finanzbericht wurde von den 88,17 Prozent der vertretenen Aktienstimmen ebenso einstimmig angenommen wie sämtliche andere Traktanden. Dabei ging es auch um das Budget für die laufende Saison, das 5,63 Millionen Franken beträgt und einen Fehlbetrag von rund 100 000 Franken vorsieht. Geschäftsführer Axel Bernhardt erklärte aber: «Wir rechnen damit, dass wir dank Kompensationen schliesslich eine ausgeglichene Rechnung präsentieren können

Verwaltungsräte gesucht

Keine Überraschung brachte das Traktandum Wahlen. Ein neuer Präsident konnte nicht vorgestellt werden. Die verbleibenden fünf Verwaltungsräte (Christopher A. Holder, Lorenz Gassner, Robert A. Haas, David M. Lloyd und Axel Bernhardt) sind bis 30. Juni 2010 gewählt. Franz Schädler führe aus, dass der Verwaltungsrat in den kommenden Wochen und Monaten drei weitere Verwaltunsgratsmitglieder suchen will, sodass der VR künftig aus acht Personen besteht. An einer ausserordentlichen GV müssten diese neuen Mitglieder dann gewählt werden.

Auch Verein ist schuldenfrei

Die FC Vaduz-Lie AG ist schuldenfrei und weist ein Eigenkapital von rund einer Million Franken aus. Ebenfalls schuldenfrei ist der FC Vaduz als Verein. Diese GV fand direkt im Anschluss statt. Nach den üblichen Traktanden berichteten auch VIP-Club, Premier-Club und die Supportervereinigung von der vergangenen Saison. Auch beim Verein resultierte ein kleiner Gewinn. Das Budget des Vereins für die laufende Saison beträgt 2,65 Millionen Franken

Zu reden gab die Decharche-Erteilung an den Vorstand. Der Vorstand wurde nach dem Rücktritt von Franz Schädler durch Walter Schellenberg ergänzt. Er ist allerdings nur interimistisch gewählt, da sich niemand für ein Vorstands- respektive Präsidentenamt zur Verfügung stellen wollte, solange der Knatsch mit der Swiss Football League nicht beendet ist (das «Vaterland» berichtete am Donnerstag). Schellenberg ist Basler und hat in den letzten Jahren beim FC Vaduz mitgearbeitet. Wäre er nicht gewählt worden, hätte der Verein gemäss Statuten mit nur zwei Vorstandsmitglieder keine Existenzberechtigung

Sowohl an der GV der FC Vaduz-Lie AG wie auch der GV des FC Vaduz gab der derzeitige Knatsch mit der Swiss Football League zu reden. Sobald hier eine Lösung gefunden werden kann, sollen sich, wie es gestern hiess, auch wieder Leute für den Vorstand respektive den Verwaltungsrat der beiden Gremien zur Verfügung stellen. Aus den Voten des FC Vaduz, aber auch der Stellungnahme von LFV-Präsident Reinhard Walser ist zu   entnehmen, dass in der Vergangenheit nicht immer einheitlich gegenüber den Schweizer Verbänden aufgetreten worden ist. Walser ist überzeugt, dass bald eine Lösung gefunden werden kann, wenn alle zusammenarbeiten. Allerdings soll dieser neue Vertrag mit der Schweiz nicht den FC Vaduz als möglichen Teilnehmer in einer der beiden höchsten Spielklassen der Schweiz beinhalten, sondern einen Liechtensteiner Verein ohne Namensangabe. Vonseiten des FC Vaduz wünscht man sich einen Vertrag, der es zwei Liechtensteiner Vereinen gestattet, in den höheren Ligen zu spielen. Am Ende der Versammlung wurde der frühere Präsident Hanspeter Negele mit zwei Gegenstimmen zum Ehrenmitglied gewählt.
 

 

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