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Algeriens U23 schlägt Liechtenstein 4:0

Schnell und offensiv: Algeriens U23 zeigte den Liechtensteinern, was afrikanischer Fussball sein kann. Vor 5000 Zuschauern gewannen sie verdient und spielerisch überlegen mit 4:0. Chancen hätten sie für einige Treffer mehr gehabt.

VON PHILIPP KOLB, ALGERIEN

Fussball. – Das war eine Lehrstunde für Liechtensteins Nationalspieler. Algeriens U23 war klar überlegen, spielte mit der gegnerischen Verteidung teils Katz und Maus. Direkt gespielt und vor allem sehr schnell agierend, suchten die Afrikaner auch immer wieder den Abschluss. Der erste Treffer der Algerier war allerdings nicht zwingend. Nach einem Eckball konnte Cengiz Bicer den Ball im Fünfmeterraum nicht unter Kontrolle bringen. Er unterlief das Leder, das bei starkem Wind allerdings auch etwas flatterte. Satbi liess sich nicht zweimal bitten und traf unter grossem Applaus der 5000 frenetischen Fans zum 1:0. Nur kurze Zeit später erhöhte Hadj, der beste Spieler auf dem Platz, auf 2:0.

Er tauchte nach einem steilen Pass alleine vor Bicer auf und zögerte keinen Moment. Für die jungen Spieler Algeriens, die von ihrem Nationaltrainer beobachtet wurden, war diese Partie gegen Liechtenstein eine der letzten Möglichkeiten, sich das Ticket für die Weltmeisterschaft in Südafrika zu sichern. Dementsprechend bejubelten sie solche Treffer und gingen auch teils sehr hart in die Zweikämpfe.

Polverino und Frick verpassen


Nun hatte Liechtenstein seine beste Phase des Spiels. Zeitweise konnte man die Algerier in die eigene Platzhälfte drücken und vor allem Frick und Polverino drängten sich immer wieder als Anspielstationen auf, um danach die Bälle geschickt zu verteilen. Dabei kamen die Liechtensteiner auch zu Torchancen. Vorerst allerdings ungefährlich: Burgmeier konnte in der 26. Minute einen Freistoss treten. Algeriens Verteidigung stellte allerdings geschickt die Abseitsfalle, sodass gleich fünf Liechtensteiner im Abseits standen. Dann folgten Liechtensteins Grosschancen.

Nach einer herrlichen Ballstafette mit Burgmeier, Frick und Polverino kam Letzterer aus 16 Meter mutterseelenallein zum Abschluss. Sein Schuss war allerdings zu schwach und wenig präzis. Die grössten Chancen besass kurz vor der Pause dann Mario Frick. Für seine Klasse fast schon kläglich vergab er diese sogenannten «Hundert-Prozent-Möglichkeiten». In der 41. Minute erhielt er das Zuspiel von Polverino und in der 44. Minute konnte er gar alleine auf den gegnerischen Torhüter losziehen. Er hatte viel Zeit, vergab mit seinem rechten Fuss aber dennoch. Für den Rest des Spielverlaufs waren diese verpassten Möglichkeiten natürlich schade, hätte man sonst mit einem achtbaren, viel positiveren Resultat aus Algerien abreisen können. Praktisch mit dem Pausenpfiff erhöhte Metref auf 3:0. Dieses Tor hätte allerdings nicht zählen dürfen. Der zweitletzte, öffnende Pass in dieser Aktion war klares Abseits.

Spiel verflacht nach Wechseln


Nationaltrainer Hanspeter Zaugg, der nach dem ersten algerischen Tor, wie auch sämtliche Ersatzspieler, von einem Knallkörper, der knapp neben der Bank gezündet wurde, erschrak, hielt sein Versprechen und brachte im Lauf der zweiten Halbzeit bis auf Neuling Lorenzo Lo Russo sämtliche Ersatzspieler. In der Pause wechselte er Mario Frick, Martin Büchel und Stefan Büchel aus. Für sie kamen Thomas Beck, Mathias Christen und Franz-Josef Beck. Im weiteren Verlauf kamen auch Philippe Erne und Wolfgang Kieber (64.) zu einem Teileinsatz. Liechtenstein hatte nun mit den trotz vielen Wechseln immer noch starken Algeriern mehr und mehr Mühe.

Bester Spieler Liechtensteins war Michele Polverino, der kämpfte wie ein Löwe und auch spielerisch sich von seinen Mitspielern abhob. Algerien kam zu weiteren Chancen, aber nur noch zu einem weiteren Treffer. Der eingewechselte Ghezali war für das vierte und letzte Tor zuständig. Wieder wurde die Liechtensteiner Verteidigung schwindlig gespielt. Ein Lattenschuss aus 25 Metern und zahlreiche weitere Torchancen waren die Ausbeute der Algerier. Liechtenstein hatte in dieser zweiten Halbzeit zwei Möglichkeiten. Thomas Beck verpasste nach schnellem Spiel von Polverino und Burgmeier. Die letzte Chance besass Polverino, der zwei Minuten vor Schluss knapp übers Tor schoss.

Brutales Resultat


Nationaltrainer Bidu Zaugg sprach von einem brutalen Resultat: «Wir konnten uns noch nie so viele Chanen erarbeiten. Schade, dass wir sie nicht genutzt haben. Der Gegner war technisch und athletisch stark. Die Algerier spielten schnell und spritzig. Punkto Athletik waren sie uns klar überlegen. Sicher nicht hilfreich war das frühe Tor, wo wir uns doch vorgenommen hatten, möglichst lange zu null zu spielen», so Zaug. «Trotzdem kann ich einige positive Erkenntnisse mitnehmen».

 

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