­
­
­
­

VU fordert Gesamtverkehrskonzept

Zehn Landtagsabgeordnete der VU befassen sich in einer Interpellation mit der Verkehrspolitik. Sie fordern ein Konzept für eine umfassende, langfristige und grössenverträgliche Entwicklung in den kommenden zwei Jahrzehnten.

VON HERIBERT BECK

«Anhand des Zukunftsbarometers aus dem Jahr 2008 lässt sich erkennen, dass der Verkehr die grösste Sorge der liechtensteinischen Bevölkerung darstellt», sagt VU-Fraktionssprecher Peter Hilti. Ausserdem könne der Verkehr als wichtiger Standortfaktor für die Wirtschaft betrachtet werden, weshalb eine weitsichtige Wirtschafts- und Verkehrspolitik mit Abstimmung auf gegenseitige Bedürfnisse von zentraler Bedeutung sei. Aus diesen Gründen hat Peter Hilti gestern mit neun weiteren VU-Abgeordneten eine Interpellation zur Verkehrspolitik der Jahre 2010 bis 2030 eingereicht.
Die Interpellation wird noch in diesem Monat auf der Traktandenliste des Landtags stehen. Eine Antwort der Regierung auf parlamentarische Vorstösse dieser Art erfolgt dann in der Regel bis zur übernächsten Sitzung.

Aufzeigen, wohin die Reise geht

Die Interpellation umfasst eine ganze Reihe von Fragen an das Ressort Verkehr unter der Leitung von Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer. Die Beantwortung dieser Fragen soll aufzeigen, wohin die Reise in der Verkehrspolitik kurz-, mittel- und langfristig gehen soll, wie die Lebensqualität der Bevölkerung an stark belasteten Standorten verbessert werden kann und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Die Fragen beziehen sich auf die verschiedensten Verkehrsträger und gehen sowohl auf landesweite Strategien ein, beispielsweise im Strassenbau, als auch auf einzelne Verkehrsknotenpunkte wie die Zollstrasse in Vaduz oder den Grenzübergang Schaanwald-Tisis. Die Kostenentwicklung im öffentlichen Verkehr ist genauso Gegenstand der Interpellation wie die Erschliessung von stark bewohnten Quartieren abseits der Hauptstrassen.

Kommt die S-Bahn oder nicht?

Besonderes Augenmerk widmen die Interpellanten nicht zuletzt auch dem Schienenverkehr. So erkundigen sie sich unter anderem, wie der aktuelle Projektstand bei der S-Bahn «FL.A.CH» ist, wie es um den Zeithorizont für eine etwaige Realisierung steht und ob es bereits eine Hochrechnung des zu erwartenden Investitionsvolumens gibt.

«Wie viel Geld wurde bis anhin für die Planung ausgegeben? Wie sieht der weitere Fahrplan in Phasen aus und gibt es aus Sicht der Regierung neue Erkenntnisse, welche bereits heute darauf hindeuten, das Projekt S-Bahn ‹FL.A.CH› bis auf Weiteres auf Eis zu legen?», lauten weitere Fragen zum Schienenverkehr.

Detailliertes Konzept gefordert

Ausserdem fordern die Abgeordneten, welche die Interpellation unterzeichnet haben, die Regierung auf, bis zum Ende des Jahres ein Gesamtverkehrskonzept für die kommenden 20 Jahre vorzulegen. «Das Mobilitätskonzept 2015 ist aus Sicht der Interpellanten zu offen formuliert und gibt keine Auskunft, welche Aktivitäten zu welchem Zeitpunkt mit welchen Kosten über einen bestimmten Zeithorizont anfallen», begründen sie ihre Forderung.
Das Konzept soll einen detaillierten Termin- und Aktivitätenplan mit sämtlichen kurz-, mittel- und langfristigen Massnahmen und Projekten sowie die dazugehörigen Kosten enthalten. Lösungen für Verkehrsprobleme sollen dabei unter Einbezug der Bevölkerung gesucht und gefunden werden.

Auf lange Sicht entscheiden

«Nur bei einer längeren Betrachtungsperiode können bestimmte Projekte als sinnvoll oder unnötig beurteilt werden», fasst Peter Hilti die Hintergründe des parlamentarischen Vorstosses zusammen. «Aus diesem Grund hoffen wir auf eine ausführliche Beantwortung der Fragen, damit der Landtag sich einer der grössten Sorgen Liechtensteins in verantwortungsvoller Weise widmen kann.»

 

Schlagwörter

Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

Abo
Im Mittelpunkt steht das Budget. Daneben gibt es aber einige Punkte mehr, die für Diskussionen sorgen werden. Dabei wird auch der Wahlkampf eine Rolle spielen, denn jetzt ist die Zeit, um das Profil zu schärfen – das eigene und auch jenes der Partei.
05.11.2024
AboHochspannungsleitung im Dezember im Landtag
Die IG «weg mit der Hochspannung» wendet sich mit einem Brief an den Landtag. Sie möchte an Variante «M optimiert» festhalten.
14.11.2024
Abo
Die IG «weg mit der Hochspannung» wendet sich mit einem Brief an den Landtag. Sie möchte an Variante «M optimiert» festhalten.
14.11.2024
Wettbewerb
3x2 Tickets zum «Benefizkonzert zu Gunsten von SOLie!» zu gewinnen
Christ Andrews
vor 12 Stunden
Umfrage der Woche
Was sagen Sie zur geplanten «Revitalisierung» des Rheins zwischen Schaan und Eschen?
­
­