Vaterland on Tour: Plankens alte Wurzeln leben
Rainer Beck ist zu 50 Prozent Vorsteher von Planken und zu 50 Prozent arbeitet er bei der Landeskasse. Im Rahmen der «Vaterland on tour»-Veranstaltung sprach er mit «Vaterland»Chefredaktor Günther Fritz. Ob er 2015 wieder kandidiert, wollte Beck noch nicht beantworten. Einige Projekte würde er aber gerne vorher noch realisiert wissen.
Planken. - Einige Projekte würde Beck gerne noch realisieren, wie z.B. das Projekt Rechenmacherhaus von 1558, das transloziert und neben der Kapelle wieder aufgebaut werde. Weiters wurde ein Haus von 1726 gekauft, das zusammen mit einem weiteren das Ensemble Plankens «Altstadt» komplettieren würde, schmunzelte der Vorsteher.
«Wie ist es mit dem Dialekt der Plankner?», fragte Günther Fritz und wollte wissen, ob es Übereinstimmungen mit Triesenberg gibt oder doch eher mit Schaan. Rainer Beck verwies auf Familiennamen-Übereinstimmungen mit Triesenberg, zumal auch der alte Baustil eindeutig dem der Walser entspreche.
Strategiepapier wird umgesetzt
Mit Schaan arbeite man auf verschiedenen eng Ebenen zusammen. Aber Planken sei seit 1809 eine eigenständige Gemeinde und wolle es auch bleiben. Zum Strategiepapier vom September 2011 berichtet der Gemeindevorsteher von verschiedenen Infrastrukturmassnahmen und den Bemühungen im Rahmen des Richtplans. So wolle man den vorrückenden Wald leicht etwas eindämmen. Auch habe man über 150 alte Sorten an Obstbäumen wieder angepflanzt, um ein Stück altes Planken wiederherzustellen. Und attraktiver werden für Fussgänger will man auch: Das Verbindungswegenetz ohne Sackgassen werde alljährlich um einen Weg erweitert, alte Wanderwege wolle man wieder reaktivieren.
Kritik an der Regierung
Auf das begrabene Saroja-Projekt angesprochen, meinte Beck, damit habe man vor 7 Jahren eine Altlast übernommen, das Gebäude sei viel zu teuer erworben und musste, weil baufällig, abgebrochen werden. 5 Jahre lang habe der Gemeinderat das Thema behandelt und auch immer breite Unterstützung in der Öffentlichkeit gehabt, trotzdem sei das Referendum ergriffen und das Projekt mehrheitlich abgelehnt worden. Der Gemeinde-Richtplan sei erst von der Regierung für gut befunden, dann aber dennoch abgelehnt worden.Neben der langen Zeit, bis die Gemeine eine Reaktion bekomme, sei es auch unverständlich, dass für diesen Vorgang keine Begründung geliefert worden sei.
Bildung und Schule
Die Kita laufe gut und habe ihre Maximalstärke von 50 Kindern erreicht, ausserdem habe Planken als erste Gemeinde im Land das Modell der jeweils zwei Klassen umfassenden Unterrichtungen vom Kindergarten bis zur Schule und dann Mittelstufe eingeführt. In Planken habe es allerdings letztes Jahr keine einzige Geburt gegeben. Einen Altersheim-Bedarf habe man nicht: Es gebe 65 Einwohner über 65, und alle wohnten im eigenen Haus, bis auf einen.
Viele Vereine in Planken
Der Regierungssparkurs habe eine Viertelmillion Verlust gebracht, man verplane die zur Verfügung stehenden 4,5 Millionen Franken gezielt und etappenweise, zumal keine grösseren Vorhaben anstünden. Für Industrie oder eine Klinik sei man flächenmässig zu klein, zum Gewerbe zählten Dienstleistungsfirmen. Trotz der wenigen Einwohner sei man stolz auf vier Vereine: Feuerwehr, Frauen-Turnverein, Trachtenverein und Pfadfinder. Die Kommission Dorfleben organisiere verschiedene Anlässe. Entflechtung Staat?Kirche: Hier sei Planken nach Triesenberg die zweite Gemeinde, die den Vertrag unterzeichnete. Die Kapelle gehöre der Gemeinde, das Inventar der Kirche. (hvv)
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