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Liechtensteiner Staatsanwaltschaft schweigt zur Rolle der Justizministerin

Im Fall des mutmasslich betrügerischen Hedgefonds K1 ermitteln die Liechtensteiner Justizbehörden nicht mehr nur gegen fünf, sondern sieben Personen. Für den Fonds tätig war auch Justiz- und Aussenministerin Aurelia Frick bis kurz vor ihrem Eintritt in die Regierung.

Untersuchungen laufen wegen Verdachts auf Geldwäscherei. Der Leitende Staatsanwalt Robert Wallner erklärte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, im Fürstentum werde gegen sieben Personen ermittelt. Bisher war die Zahl der Verdächtigen mit fünf angegeben worden.

Ob mit der Ausdehnung des Kreises der Verdächtigen auch gegen Aussen- und Justizministerin Aurelia Frick ermittelt wird, die bis drei Monate vor ihrer Zeit als Regierungsrätin für den Hedgefonds K1 gearbeitet hat, ist unklar. Zur Person von Verdächtigen werde generell keine Auskunft erteilt, liess die Staatsanwaltschaft verlauten.

«Mini-Madoff» lockte Anleger

Im Zuge der Untersuchungen wurden Unterlagen beschlagnahmt und zwei Depots mit Wertschriften gesperrt. Die Ermittlungen wurden auf Grund eines Rechtshilfegesuches aus Deutschland aufgenommen.

Die Staatsanwaltschaft in Würzburg wirft dem in Deutschland «Mini-Madoff» genannten K1-Fondsgründer Helmut Kiener Betrug und Untreue vor. Anleger sollen mit hohen Renditeversprechen angelockt und dann um ihr Geld gebracht worden sein. Es wird ein Schaden von bis zu 500 Millionen Euro vermutet.

Parlament informiert

Aurelia Frick, seit März 2009 Liechtensteiner Aussen- und Justizministerin, hatte in einer Erklärung bestätigt, von Anfang August bis Ende Dezember 2008 Mitglied des «Board of Directors der K1 Fund Distribution Ltd.» mit Sitz in London gewesen zu sein.

Ausgestiegen war die 34-jährige Juristin, weil ihren Nachfragen nach umfassender Information zur Geschäftstätigkeit der K1 nur unbefriedigend nachgekommen worden sei. Nach ihrer schriftlichen Erklärung orientierte die Aussen- und Justizministerin Mitte letzten Dezember das Parlament, den Landtag, in einer nicht öffentlichen Sitzung, aus der kein Wort nach aussen drang.

Aurelia Fricks Posten beim Hedgefonds K1 übernahm ihr Vater. Meldungen, wonach die Ermittler bei ihm angeklopft haben, wollte ein Sprecher des Liechtensteiner Landgerichts der SDA bei einer früheren Nachfrage weder bestätigen noch dementieren. (sda)

 

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