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Grosse Feier geplant

Im Jahr 1712 hat das Fürstenhaus die Grafschaft Vaduz erworben ? der Weg für die Entstehung des Fürstentums Liechtenstein war frei. Das Liechtensteiner Oberland wird 300 Jahre alt ? und das soll im Jahr 2012 gefeiert werden.

VON DESIRÉE VOGT

Fürstenhaus, Oberländer Gemeinden und Regierung haben sich geeinigt: Das Jubiläum «300 Jahre Liechtensteiner Oberland» soll 2012 gebührend gefeiert werden – allerdings nicht zu protzig. Die Kosten für die geplanten Aktivitäten belaufen sich insgesamt auf 1,6 Mio. Franken. 50 Prozent übernimmt das Land, die andere Hälfte wird auf die sechs Oberländer Gemeinden aufgeteilt.

Nicht zu pompös

Wie der Vaduzer Bürgermeister und OK-Präsident Ewald Ospelt informiert, haben bereits sämtliche Oberländer Gemeinden ihre Unterstützung zugesagt und den entsprechenden Kredit gesprochen. Jetzt muss nur noch der Landtag seinen Segen geben. Spricht dieser den Kredit, wovon Ospelt ausgeht, kann sich das Organisationskomitee an die Detailausarbeitung machen. Zwar sei einiges geplant und das Jubiläum werde natürlich würdig begangen, zu pompös soll trotzdem nicht gefeiert werden. «In Anbetracht der aktuellen Finanz- und Wirtschaftslage ist das Budget den Gegebenheiten angepasst worden», so Ewald Ospelt.

Auftakt am 22. Februar 2012

Das Konzept sieht Gemeinschaftserlebnisse für Jung und Alt vor, mit denen die Besinnung auf die staatlichen Grundwerte gefördert und das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit gestärkt werden sollen. 2012 soll für Liechtenstein ein Jahr der fröhlichen Begegnung, der Solidarität und der erlebten Identität werden. Geplant sind drei Schwerpunkte: Die historische Aufarbeitung, ein Jubiläumswochenende und Projekte in den Schulen. Als Auftakt findet am 22. Februar 2012 ein historischer Festvortrag statt.

Dazu wird das Landesarchiv eine Edition des Kauvertrages herausgeben. Der Historische Verein wird eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Jubiläums ins Jahrbuch aufnehmen, das Liechtenstein Institut wird eine Vortragsreihe veranstalten und das Landesmuseum eine Ausstellung durchführen.
Zentraler Mittelpunkt soll das verlängerte Jubiläumswochenende vom 6. bis 10. Juni 2012 in Vaduz sein, wie die Regierung bereits am 30. März mitgeteilt hat. An diesem Wochenende sollen an verschiedenen Plätzen im Vaduzer Städtle künstlerische Darstellungen einen Bezug zum Jubiläum herstellen. Ausserdem werden sich alle Schulstufen im Schuljahr 2011/2012 in verschiedenen Projekten mit dem Jubiläum befassen.

Rückblick

Aus der Geschichte des Landes geht hervor, dass Fürst Johann Adam Andreas 1699 mit dem Erwerb der Herrschaft Schellenberg einen ersten Schritt in Richtung angestrebten Sitz im Reichsfürstentag getan hatte. Für diesen war allerdings ein reichsunmittelbares Herrschaftsgebiet vonnöten. Die Herrschaft Schellenberg bot aufgrund ihrer geringen Grösse keinen Anspruch darauf, galt aber als Teil der Reichsgrafschaft Vaduz. Deshalb war im Kaufvertrag von 1699 ein Vorkaufsrecht für die Grafschaft Vaduz vereinbart worden. 1712, also 13 Jahre nach der Trennung, waren die Oberländer und Unterländer Untertanen wieder unter der gleichen Landesherrschaft vereinigt. Mit den beiden Herrschaften zusammen verfügte Fürst Johann Adam Andreas nun über ein Territorium, das zum Einsitz in den Reichsfürstenrat berechtigte.

Ohne den Kauf der Grafschaft Vaduz von 1712 wäre das Fürstentum Liechtenstein also nicht entstanden und der Weg zum selbstständigen Staat nicht frei geworden. 1719 erfolgte schliesslich die Erhebung zum Reichsfürstentum Liechtenstein als 343. Mitgliedsstaat des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

 

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