Gegen Konkurrenzstrategie bei der Spitalplanung
Vaduz/St. Gallen. – Den Parlamentariern aus Liechtenstein und dem Kanton St. Gallen geht es um eine vertiefte regionale Koordination der Spitalleistungen, die für sie unabdingbar sei. Die liechtensteinischen Interpellanten sind die VU-Abgeordnete Diana Hilti, der parteilose Abgeordnete Harry Quaderer, die FBP-Abgeordneten Rainer Gopp und Wendelin Lampert sowie der FL-Abgeordnete Pepo Frick. Die Interpellanten fordern von der Regierung, Alternativen zu einer Konkurrenzstrategie zwischen den Spitälern in der Region, insbesondere zwischen Vaduz und Grabs, aufzuzeigen. Denn doppelte Angebote im Gesundheitswesen würden zu Mengenausweitungen führen und diese in der Folge zu höheren Krankenkassenprämien.
Bisher keine gemeinsame Spitalplanung
Der FBP-Abgeordnete Rainer Gopp begründete die Interpellation unter anderem damit, dass es die Regierungen in jüngster Vergangenheit leider verabsäumt hätten, eine gemeinsame Spitalplanung voranzutreiben und eine Lösung für die gesamte Region Rheintal Werdenberg Sarganserland und Liechtenstein zu finden.
Die VU-Abgeordnete Diana Hilti erinnerte an die Veranstaltung «Zeit für Liechtenstein» vom 23. Februar, wo Regierungsrätin Heidi Hanselmann mehrfach Hand für umfassende Kooperationsmöglichkeiten und vertiefte Gespräche geboten habe. Von mehreren Diskussionsteilnehmern sei die mögliche Variante «ein Spital an vier Standorten» eingebracht worden. Dies würde bedeuten, das Liechtensteiner Landesspital als einen von vier Standorten in den Spitalverbund Walenstadt, Grabs und Altstätten zu integrieren. Eine solche Möglichkeit sollte nach Ansicht der VU-Abgeordneten Diana Hilti zumindest diskutiert werden. Die Türen auf der Seite des Kantons St. Gallen seien dafür offen.
Vaduz fährt Konkurrenzstrategie
Nach den Ausführungen des FL-Abgeordneten Pepo Frick verfolgt das Landesspital in Vaduz mit seiner «Strategie 2020» eine klare Konkurrenzstrategie. So wolle das Landesspital im stationären Bereich um 60 Prozent wachsen. Wachstum könne aber nur erreicht werden, wenn das Landesspital den umliegenden Spitälern Patienten abjage. Dass ein Teil der Regierung den Entscheid für einen Neubau ohne strategische Grundlage durchdrücken wolle, wecke den Verdacht, dass es mit den Kooperationsbekenntnissen nicht allzu weit her sei, so Pepo Frick.
Mit der Beantwortung der Interpellation durch die liechtensteinische Regierung wird im Mai-Landtag gerechnet. (güf)
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