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Fondsplatz: Liechtenstein auf der Überholspur

Unter dem Titel «Liechtenstein greift Finanzplatz Schweiz an» hat das «Handelsblatt» einen Beitrag veröffentlicht, worin bestätigt wird, dass Regierungschef Klaus Tschütscher im Bereich der alternativen Investmentfonds auf das richtige Zugpferd zur Weiterentwicklung des Finanzplatzes setzt.

Vaduz. – «Unerwartete Konkurrenz für den Schweizer Finanzplatz: Laut einer vertraulichen Studie können mehrere hundert Hedge-Fonds-Manager aus der Schweiz nach Liechtenstein wechseln. Das Fürstentum war einfach schneller», heisst es im «Handelsblatt». Liechtenstein werde zu einer ernsthaften Konkurrenz für den Finanzplatz Schweiz. Weil Liechtenstein eine neue EU-Richtlinie zum Anlegerschutz ungewöhnlich schnell umgesetzt hat, könnten mehrere Hundert Manager von Hedge-Fonds oder Risikokapitalgesellschaften aus der Schweiz nach Liechtenstein wechseln, heisst es in einer vertraulichen Studie der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers, die dem «Handelsblatt» vorliegt.

Die Karten werden neu gemischt

Zwar gehören weder die Schweiz noch Liechtenstein der EU an, doch können Vermögensverwalter aus beiden Ländern keine Geschäfte mit EU-Kunden machen, wenn sie die Richtlinie nicht einhalten. Der Vorstoss Liechtensteins zielt laut «Handelsblatt» vor allem auf die rund 400 «Single-Hedge-Fonds»-Manager, die in der Schweiz angesiedelt sind. «Im Markt für alternative Investments werden durch die Richtlinie die Karten neu gemischt», sagte Katja Gey, Leiterin der Stabsstelle für internationale Finanzplatzagenden (SIFA), dem «Handelsblatt».

Neue Chancen für Liechtensteins Finanzplatz

Bereits am 7. März hatten Regierungschef Klaus Tschütscher und Katja Gey im Rahmen einer Pressekonferenz den Vernehmlassungsbericht betreffend die Schaffung eines Gesetzes über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMG) der Öffentlichkeit vorgestellt. «Wir positionieren uns heute eigentlich zum ersten Mal auch signifikant nach aussen, indem wir jenes Land sind, das mit einem ersten konkreten Vorschlag, wie man diese Richtlinie umsetzen kann, an die Öffentlichkeit geht», sagte Regierungschef Klaus Tschütscher an der Pressekonferenz vor einem Monat.

Die neue Richtlinie (2011/61/EU) des Europäischen Parlaments über die Verwalter alternativer Investmentfonds trat am 21. Juli 2011 in Kraft. Ziel ist ein besserer Anlegerschutz. Betroffen von der neuen Regelung sind die Verwaltung und der Vertrieb von Hedge-Fonds, Private-Equity-Fonds, Immobilienfonds, Rohstofffonds und andere. Ab 2013 dürfen Fondsmanager in der EU nur noch mit dieser neuen Zulassung tätig sein. Das Potenzial des neuen Gesetzes wird als gewaltig eingeschätzt. Bis zu 400 Schweizer Vermögensverwalter und Fondsmanager könnten dazu gebracht werden, den Standort zu verlagern. Dabei geht es um geschätzte 870 Milliarden Franken an verwalteten Geldern. (güf)

 

 

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