Erbprinzenpaar besucht Ruggell
VON BETTINA FRICK
Ruggell. – 29 Jahre sind es her, dass die Gemeinde Ruggell offiziellen Besuch vom Schloss Vaduz empfangen durfte: Fürst Franz Josef II. und Fürstin Gina kamen 1981 anlässlich des Staatsfeiertages in die nördlichste Gemeinde Liechtensteins. «Es war der 8. August und es regnete wie aus Eimern», erinnerte sich der Gemeindevorsteher Ernst Büchel, der damals als Gemeinderat an diesem Anlass teilnahm. Das Regenwetter bedeutete aber keineswegs ein schlechtes Omen: «Die Feier wurde umso schöner.» Und so war es auch gestern, als das Erbprinzenpaar die Gemeinde besuchte: Zwar regnete es praktisch durchgehend – der Anlass aber hätte feierlicher nicht sein können, was den Besuch zu einem für viele grosse und kleine Gäste unvergesslichen Tag machte.
Strahlendes Erbprinzenpaar ...
Die Spannung stieg, als die weisse Limousine kurz vor 10 Uhr in die Kirchstrasse einbog. Die Trachtenkinder und Pfadfinder überprüften noch ein letztes Mal, ob auch wirklich alle richtig Spalier standen. Dann stiegen Erbprinz Alois und Erbprinzessin Sophie aus der Limousine. Strahlend winkten sie den Gästen zu, die anschliessend gemeinsam mit dem Erbprinzenpaar eine heilige Messer mit Pfarrer Josef Jopek feierten.
Der nach der Messe geplante Apéro auf dem Kirchplatz fiel buchstäblich ins Wasser. Aber auch im Foyer des Gemeindesaals liess es sich bestens feiern. Gemeindevorsteher Ernst Büchel hiess dort das Erbprinzenpaar offiziell in der nördlichsten Gemeinde Liechtensteins willkommen. Der Vorsteher durfte ausserdem Regierungschef Klaus Tschütscher, Landtagsabgeordnete, Gemeinderäte, Vereine und natürlich die Bewohnerinnen und Bewohner Ruggells begrüssen.
... und ihre Verbindung zu Ruggell
Mit Freude nutzten die Gäste beim Apéro die Gelegenheit, mit dem Erbprinzenpaar in Kontakt zu treten. Was aber verbindet den Erbprinzen überhaupt mit Ruggell? «Es ist die nördlichste und flachste Gemeinde unseres Landes, ist bekannt als Radfahrergemeinde sowie für eine wunderschöne Pflanzen- und Tierwelt im Ruggeller Riet», zählte Erbprinz Alois auf, bevor er noch zwei, drei Kindern, die aufgeregt darum baten, die Hand schüttelte. Und noch eine Verbindung habe er zu Ruggell, erzählte der Erbprinz: «In meiner Gymnasiumzeit ging ich mit einem Ruggeller in die Schule – und das ist der heutige Regierungschef Klaus Tschütscher.»
Die Besuche in den Gemeinden schätze er sehr: «Es ist eine tolle Gelegenheit, mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten und sich über die Anliegen der Gemeindebewohner zu orientieren.» Schliesslich seien die Gemeinden ein sehr wichtiges Glied in Liechtensteins Staatsaufbau.
Auch Erbprinzessin Sophie geniesst es, die Menschen in den verschiedensten Gemeinden kennenzulernen. «Ich fühle mich bei den Besuchen sehr wohl, auch heute hier in Ruggell.» Was an dieser Gemeinde für sie speziell ist, kann die Erbprinzessin nicht beantworten: «Jede Gemeinde ist auf ihre Weise einzigartig», sagt sie. Sie könne sich sehr wohl vorstellen, in Ruggell zu leben. «Aber wie gesagt, ich könnte auch genauso gut in den restlichen Gemeinden des Landes leben.» So gut gefalle es ihr in Liechtenstein. Deshalb sei ihr auch die Nähe zum Volk sehr wichtig. Lese sie beispielsweise von der Überlegung, die Schulklassen in Schellenberg wegen mangelnder Schülerzahl zusammenzulegen, wisse sie wovon die Rede ist, weil sie selbst direkt von den Bewohnern davon gehört habe.
Nach dem Apéro und einem feinen Mittagessen, ging es weiter mit dem Nachmittagsprogramm, gestaltet von Primarschülern sowie Musikvereinen.
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