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«Diese Worte ermuntern und geben Kraft»

Die Regierung freut sich über die Unterstützung des Erbprinzen. Sie will den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen, den Sparhebel wo nötig ansetzen und das Heft weiterhin in der Hand behalten.

Das nasskalte Wetter tat der guten Stimmung der Mitglieder der Regierung keinen Abbruch. Allen voran Regierungschef Klaus Tschütscher und Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer, die sich gestern auf der Schlosswiese gutgelaunt zeigten. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten nicht nur die Gelegenheit, sich mit dem Fürsten- oder dem Erbprinzenpaar zu unterhalten, sondern auch mit den Regierungsmitgliedern ins Gespräch zu kommen. Besonders erfreut zeigte sich die Regierungsspitze über die Ansprache von Erbprinz Alois, der feststellte, dass es der Regierung gelungen ist, ein umfangreiches Sparpaket zu schnüren. Auch den Appell des Erbprinzen an Alle, diese Sparmassnahmen zu unterstützen, nahmen die Regierungsmitglieder dankend zur Kenntnis.
Lösungsvorschläge erarbeiten
Über die Anerkennung durch Erbprinz Alois freute sich vor allem Regierungschef Klaus Tschütscher. Das Fürstenhaus habe der Regierung gezeigt, dass der eingeschlagene Weg der richtige sei. «Das ermuntert uns, diesen derzeit nicht einfachen Weg weiter konsequent zu verfolgen und gibt uns auch Kraft», so Tschütscher. Auch generell kann Tschütscher voll und ganz hinter den Worten des Erbprinzen stehen, der über die unangenehme Notwendigkeit des Sparens sprach und weitere Sparmassnahmen aufgezeigt habe. Dass auch die Gemeinden die Sparmassnahmen des Landes mittragen müssen, betonte auch der Regierungschef. Die Regierung arbeite derzeit daran, Lösungsvorschläge zu erarbeiten, um in diesem Bereich 50 Mio. Franken einsparen zu können. Natürlich müsse dabei auf die Individualität und Besonderheiten der einzelnen Gemeinden Rücksicht genommen werden. Tschütscher ist zuversichtlich, dass auch mit und bei den Gemeinden eine für alle akzeptable und gute Lösung gefunden wird. «Die Regierung kann zwar keine Wunder vollbringen, aber man darf von ihr erwarten, dass sie das Heft in die Hand nimmt. Das haben wir getan, auch wenn es für manche schmerzlich sein mag.»
Dass Liechtenstein im Ausland aktuell wieder negativ in die Schlagzeilen geraten ist, wie Landtagspräsident Arthur Brunhart in seiner Ansprache feststellte, bedauert natürlich auch der Regierungschef. Dies ändere jedoch nichts daran, dass Liechtenstein vor allem auf politischer Ebene mit anderen Staaten auf Augenhöhe geblieben sei. Imagepflege sei hingegen eine Daueraufgabe. Tschütscher freute sich umso mehr darüber, dass er vor allem von Seiten der deutschen Touristen viel positives Feedback erhalten hat.
Der Staatsfeiertag nimmt in den Augen des Regierungschefs heute mehr denn je eine gewichtige Rolle ein. Gerade weil sich Liechtenstein in einer Umbruchphase befinde und der Wohlstand abgestumpft habe, müsse wieder vermehrt an Zivilcourage, Eigenverantwortung und Engagement appelliert werden. Der Staatsfeiertag biete eine hervorragende Möglichkeit, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken – und für die Fürstenfamilie und die Politiker eine willkommene Gelegenheit, die Nähe zum Volk zu suchen.
Auf Beständiges besinnen
Froh über den Appell des Erbprinzen an die Gemeinden, das Land bei den Reformbemühungen und Sparmassnahmen zu unterstützen, ist auch Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer. Alle müssten ihren Beitrag dazu leisten, um so den Standortvorteil zu stärken. Die Gemeinden seien Teil des Staatsgebildes und würden umgekehrt ebenso vom Staat profitieren. Was die vom Erbprinzen angesprochene Neuorganisation der Verwaltung betrifft, so betont Meyer, dass es ebenfalls eine Daueraufgabe sei, diese zu optimieren. In diesem Bereich werde sehr viel getan, auch wenn nicht alles nach aussen kommunziert werde. Alles in allem ist Martin Meyer sehr optimistisch, dass Liechtenstein das durch Finanzplatz- und Wirtschaftskrise entstandene Tief gut überstehen wird. Bisher sei das Land sehr gut durch die Krise durchmarschiert.
Natürlich seien negative Schlagzeilen nicht gerade förderlich für die Reputation des Landes, die Berichterstattung rund um den Datendieb Heinrich Kieber trage nicht gerade zu einer besseren Sympathiebildung bei. Dennoch glaubt Meyer, dass die Berichterstattung der Medien nach dem Sommerloch sich wieder ändern wird und andere Themen an Wichtigkeit zunehmen werden.
Der Staatsfeiertag ist auch für den Regierungschef-Stellvertreter eine liebgewonnene Gelegenheit, Freunde und Bekannte zu treffen und zu sehen, wie das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identität gelebt und gestärkt werden. Vor allem in Zeiten des Umbruchs sei es wichtig, sich auf Beständiges zu besinnen. Diesbezüglich komme vor allem dem Fürstenhaus nach wie vor eine sehr wichtige Rolle zu.
 

 

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