Die Stunde der Erde schlägt am Samstag
VON BETTINA FRICK
Innert zweier Jahre ist die Earth Hour zum weltweiten Grossereignis geworden: Vergangenes Jahr unterstützten bereits mehr als 4000 Städte auf der ganzen Welt die WWF-Aktion – Peking, New York und Paris genauso wie Zürich, Basel, Bern und Genf. Auch viele Unternehmen und Private machten mit, gegen eine Milliarde Menschen dürfte die Earth Hour erreicht haben.
Am Samstag wird zum ersten Mal auch Liechtenstein dabei sein und mit der Aktion «Licht aus» ein Zeichen für den Umweltschutz setzen: Zwischen 20.30 und 21.30 Uhr werden die Lichter an den Vaduzer Wahrzeichen gelöscht: Das Schloss Vaduz, das Regierungsgebäude, das Landtagsgebäude, die Vaduzer Kirche und das Rathaus.
Die Anfrage an die Gemeinde Vaduz kam von WWF-Schweiz: «Die Entscheidung, uns zu beteiligen, ist uns leicht gefallen, weil die Aktion wirklich eine tolle Sache ist», sagt Reinhard Walser, Geschäftsführer von Standortmarketing Vaduz. Gerade deshalb möchte Reinhard Walser auch Unternehmen und Private aufrufen, die Aktion zu untersützen und für eine Stunde das Licht auszuschalten.
Australien als Initiant
Initiiert wurde die Aktion von WWF-Australien: Sie startete 2007 eine Umweltschutzkampagne mit dem Ziel, die CO2-Emissionen in der grössten australischen Stadt Sydney innerhalb von zwölf Monaten um fünf Prozent zu reduzieren.
Den Beginn der Aktion bildete die symbolische «Erdstunde»: Am 31. März 2007 sollte durch das symbolische Ausschalten der Beleuchtung und anderen Stromverbrauch auf das Einsparpotenzial hingewiesen werden. Die meisten öffentlichen Gebäude verzichteten auf ihre Aussenbeleuchtung, Nachtreklame und Gebäudelichter. Restaurants servierten Essen bei Kerzenschein. In ganz Australien fand die Aktion grosse Beachtung und auch in den Medien weltweit wurde über die Earth Hour berichtet.
Die ersten Europäer, die diese Aktion aufgriffen, waren die Engländer. Am 21. Juni 2007, dem längsten Tag des Jahres, wurden unter dem Motto «Lights Out London» in der britischen Hauptstadt zahlreiche Lichter zwischen 21 und 22 Uhr ausgeschaltet, unter anderem auch zum ersten Mal seit 68 Jahren die berühmte Leuchtreklame am Piccadilly Circus. Am 20. Oktober folgte die kalifornische Stadt San Francisco, ebenfalls unter dem Motto «Lights Out».
Licht aus!
In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde eine Aktion unter dem Titel «Licht aus! Für unser Klima» am 8. Dezember 2007 durchgeführt. Sie wurde gleichzeitig zum Weltklimagipfel 2007 angesetzt und war die erste länderübergreifende Initiative. Unter anderem wurde am Kölner Dom, am Schloss Neuschwanstein, beim Brandenburger Tor und in der Frankfurter Zeil das Licht ausgeschaltet. Allerdings war diese Aktion auf fünf Minuten (20 bis 20.05 Uhr) begrenzt.
Aus der Forschung und der Wirtschaft gab es Bedenken, dass eine zu grosse Beteiligung an der Aktion zu Abschaltungen im Stromnetz und damit zu einem grossflächigen Stromausfall führen könnte. Entwarnung gab es hinterher von den Stromnetzbetreibern: Die Stromversorgung und Netzfrequenz blieb weiterhin auf einem stabilen Niveau und Stromausfälle hatte es auch keine gegeben.
In Deutschland und allen angrenzenden Länder fand am 29. März 2008 von 20 bis 21 Uhr die «Earth Hour 2008» als Folgeaktion vom Vorjahr statt. Und auch dieses Jahr werden sich weltweit wieder zahlreiche Städte beteiligen. Zur grossen Freude von Uno-Generalsekretär Ban Ki-Moon: «Denn nur zusammen können wir etwas verändern.»
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