Die Krux, die beste Lösung zu finden
Vaduz. – Die «beste Lösung» gibt es nicht. Das mussten die Landtagsabgeordneten während der dreistündigen Debatte gestern erneut feststellen. Sie sprachen einige Möglichkeiten an, um besser mit Schwangerschaftskonflikten umgehen zu können. Die momentane Situation sei nicht haltbar, sagten mehrere Abgeordnete. Niemand wolle, dass Frauen zu Kriminellen werden, wenn sie aus einer Notlage heraus ihre Schwangerschaft abbrechen.
1 Jahr Gefängnis droht
Tatsächlich ist es in Liechtenstein aber nach wie vor Fakt, dass Frauen riskieren, ein Jahr ins Gefängnis zu kommen, wenn sie ihre Schwangerschaft beenden. «Die Situation heute ist unbefriedigend», sagte VU-Abgeordnete Doris Beck. Ähnlich auch FBP-Fraktionssprecher Johannes Kaiser: «Dieser Status quo kann nicht beibehalten werden. Eine Entkriminalisierung ist auf jeden Fall anzustreben.» Dass dies jedoch in Form der Initiative geschehen soll, welche die Arbeitsgruppe Schwangerschaftskonflikte erarbeitet hat, befürworteten lediglich sieben Abgeordnete. (jak)
Im Grundsatz wollen alle das Gleiche: so wenig Schwangerschaftsabbrüche wie möglich. Der Landtag suchte gestern einmal mehr nach der besten Lösung – ohne Erfolg.
Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterland».
Schlagwörter
-
Johannes Kaiser