Der Status Quo ist nicht mehr gewollt
Vaduz. – «Ich bin überrascht vom knappen Nein und hätte eine deutlichere Ablehnung erwartet. Ich glaube aber nicht an einen «Sieg der Angst», sondern, dass sich die Bevölkerung durchaus mit der Thematik auseinandergesetzt und die Entscheidung für sich gefällt hat. Ich bedauere, dass es im Abstimmungskampf keine wirkliche Diskussion um die Fristenlösung gegeben hat, sondern die Behindertenproblematik im Vordergrund stand. Für mich ist klar, dass dieses Ergebnis eine indirekte Zustimmung zu einer Fristenlösung ist, hätten die Initianten die Schweizer-Lösung bevorzugt, hätten wir heute ein klares Ja erhalten. Ich bin sicher, dass der Status quo nicht mehr gewollt ist. Nun werden wir daran arbeiten, dem Landtag im Oktober einen Alternativvorschlag vorlegen zu können. Meines Erachtens hat sich das Volk in Bezug auf die klare Meinung zur Sache nicht von der Ankündigung des Erbprinzen leiten lassen. Diese hatte einzig Einfluss auf die Stimmbeteiligung. Wir sind nur ganz knapp an einem Ja des gesamten Oberlands vorbeigeschrammt, was für mich bedeutet, dass die Diskussion rund um die Behindertenproblematik hier einen geringeren Einfluss hatte.» (dv)
Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands».
Schlagwörter
-
Alexander Batliner