Auf Lösungssuche im Gesundheitswesen
Neben mehr Transparenz bei den Ärzteabrechnungen haben die Landtagsabgeordneten in der Aktuellen Stunde am Mittwochvormittag auch eine höhere Eigenverantworung der Versicherten gefordert, um das Kostenwachstum im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen.
Vaduz. - Eine Vergleichszahl spricht Bände: Während in Liechtenstein jeder Krankenversicherte jährlich auf 9,2 ambulante Konsulationen kommt, sind es im Kanton St.Gallen lediglich deren 4. «Sind wir ein solch krankes Völklein?», fragte DU-Fraktionssprecher Harry Quaderer. Auch aus den anderen Fraktionen wurden Stimmen laut, welche die Anspruchshaltung der Liechtensteiner Patienten als mitverantwortlich für die unaufhaltsam steigenden Gesundheitskosten machten.
Ärzte haben es in der Hand
Erwartungsgemäss kamen in der sachlichen Debatte auch die Ärzte respektive der umstrittene Arzttarif zur Sprache. «Die Ärzte sind der Dreh- und Angelpunkt, wenn man das Kostenwachstum begrenzen möchte», sagte die VU-Abgeordnete Judith Oehri. Neben einer transparenteren Abrechnung wurde verschiedentlich auch eine straffere Bedarfsplanung seitens der Regierung gefordert, also eine Beschränkung der Ärztezulassung.
Leistungskatalog hat seinen Preis
Dass die Ärzte auf Seiten der Leistungserbringer nicht alleine die Schuld tragen, erwähnte der FBP-Abgeordnete Eugen Nägele. So sei die Kostensteigerung bei den Spitälern noch höher gewesen. Wie andere regte er an, den Leistungskatalog einzuschränken. Dass die Liechtensteiner Grundversicherung umfassender sei als in der Schweiz betreffe aber «nicht nur Orchideentherapien wie Akkupunktur». Für Schwangere seien in Liechtenstein z. B. alle Ultraschalluntersuchungen inbegriffen, in der Schweiz nur bregenzt. (ach)
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