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75 Jahre VU: «Christlich, sozial und liberal»

Gleich zwei Jubiläen hat die Vaterländische Union gestern begehen können: Anlässlich des 25. Neujahrstreffens feierte die VU im Vaduzer Saal auch ihren 75. Geburtstag.

Vaduz. – Rund 480 Parteimitglieder und weitere Gäste waren gestern Abend der Einladung der VU gefolgt, um am traditionellen Neujahrstreffen die 75-jährige Geschichte der Partei beleuchten zu lassen, aber auch einen Blick in die Zukunft zu wagen. VU-Parteisekretär Hansjörg Goop hiess die VU-Familie herzlich im Vaduzer Saal willkommen. «Es freut uns sehr, dass ihr mit eurer Teilnahme am heutigen Festakt die Verbundenheit mit der Vaterländischen Union zeigt», freute sich Hansjörg Goop. Er erinnerte daran, dass der damalige Parteipräsident Otto Hasler anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums am 6. Januar 1986 das Neujahrstreffen aus der Taufe gehoben hatte. Seit 1987 ist das Neujahrstreffen ein fester Bestandteil in der Agenda der VU.

In der Tradition der Volkspartei

Landtagspräsident Arthur Brunhart gab den Gästen der Geburtstagsfeier einen Einblick in die 75-jährige Geschichte der Partei, die am 5. Januar 1936 aus dem Zusammenschluss der 1918 von Wilhelm Beck gegründeten Christlich-sozialen Volkspartei und des Liechtensteiner Heimatdienstes entstanden ist. Nach Ansicht von Historiker Arthur Brunhart wird aus der Geschichte der Partei deutlich, «dass eine lebendige Basisarbeit mit die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg einer politischen Partei ist». Dabei sei es aber auch wichtig, «dass sich die VU ihrer sozialen und demokratischen Wurzeln bewusst ist und dass sie gleichzeitig offen für Neues ist».

Jubiläumsbuch «VU persönlich»

VU-Präsident Adolf Heeb freute sich, zum 75-jährigen Geburtstag der Partei ein besonderes Jubiläumsbuch vorstellen zu können. Darin wird die Parteigeschichte aus der Sicht ihrer Mitglieder aufgezeigt: 75 Frauen und Männer vom Regierungchef bis zum einfachen VU-Mitglied sprechen über ihre Partei. Nach den Ausführungen von Adolf Heeb stellen die 75 Beiträge «einen Querschnitt durch unsere Partei» dar. Die 75 Frauen und Männer sollen repräsentativ für die VU stehen. Dazu Adolf Heeb weiter: «Für eine Partei, die sich als eine offene Volkspartei versteht, sozial, liberal, christlich.»

An Grundwerten festhalten

«Die VU feiert 75 Jahre – sie hat sich gewandelt, ohne ihre Grundwerte ‹christlich, sozial und liberal» zu verlieren», betonte der VU-Präsident. Auch wenn diese Werte bisweilen überholt oder sehr konservativ erscheinen würden, so seien sie dennoch «unsere Stärke im Wettbewerb der besseren Ideen». Und weiter führte Adolf Heeb dazu aus: «Wir tun gut daran zu versuchen, diese Grundwerte mit dem heutigen Gesellschaftstrend zu verbinden, abzugleichen und daraus die besten Lösungen für unser Land, unsere Gesellschaft und unsere Partei zu finden.»

Grussadressen von FBP und FL

Unter den Gästen der Geburtstagsfeier befanden sich auch Alexander Batliner, Präsident der FBP, und Wolfgang Marxer, Präsident der Freien Liste. «Im Namen der Bürgerpartei möchte ich mich für die Zusammenarbeit in den letzten 75 Jahren herzlich bedanken», sagte Alexander Batliner in seiner Gratulationsansprache. Seit den dreissiger Jahren würden die VU und die FBP Koalitionen bilden und dürften mit Fug und Recht behaupten, einen wesentlichen Anteil dazu beigetragen zu haben, dass sich Liechtenstein so entwickelt habe, wie es heute dasteht, erklärte der FBP-Präsident. Wolfgang Marxer wünschte der VU im Namen der Freien Liste «auch in Zukunft den Mut für sachliche Auseinandersetzungen mit allen Interessensgruppen und weiterhin eine fortschrittliche Denkweise zum Wohl des Landes und zum Gedeihen der Partei».

Ein grosses Vertrauensgeschenk

«Dass wir das 75-Jahr-Jubiläum als Mehrheitspartei begehen dürfen, betrachte ich als ein grosses Vertrauensgeschenk, aber auch als grosse Verantwortung gegenüber unserem Land, unserer Wirtschaft und der ganzen Bevölkerung», sagte Regierungschef Klaus Tschütscher in seinen Ausführungen über die Regierungsarbeit in Gegenwart und Zukunft. Er wünschte der Partei auch in Zukunft «sachliche Auseinandersetzungen, den Respekt vor der anderen Meinung, eine fortschrittliche Denkweise und die Stärke, zu ausgewogenen Lösungen für unser Land und die Bevölkerung einen massgeblichen Beitrag zu leisten.» (güf)

 

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