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Soziale Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehm

Marketing, Journalismus und Finanzen ? das sind die Bereiche, die Ralph Braukhoff schon immer faszinierten. Der 47-jährige Buchser hat lange bei Banken und beim Radio gearbeitet. Heute organisiert der selbstständige Vermögensverwalter regelmässig Golf-Charity-Turniere.

Die beiden letzten Wochenenden waren für Ralph Braukhoff und seine Frau Lisa anstrengend, aber sehr zufriedenstellend: Sie haben die dritte Fairway Golf Charity in Gams und die erste Urs Meier Golf Charity Trophy im Golfclub Heidiland in Bad Ragaz organisiert. Dabei wurden insgesamt 158 000 Franken für sozial benachteiligte Kinder gesammelt. Dieses Wochenende können die beiden ausspannen – und das kann Ralph Braukhoff am besten auf dem Golfplatz: «Für mich ist Golf der ideale Sport. Ich kann ihn mit meiner Frau und meinem Sohn Moritz ausüben und mich dabei in der freien Natur bewegen und vom Alltag im Büro abschalten.»

Kein typischer Angestellter


Der 47-Jährige ist Unternehmer und führt seit sieben Jahren mit zwei Gleichgesinnten – wie er so schön sagt – die Vermögensverwaltung ABBR AG in Buchs. Er lacht: «Ich war nie ein typischer Angestellter. Dass ich mich einmal selbstständig machen würde, war nur eine Frage der Zeit.» Er entscheidet selber, wann er mit Krawatte und Hemd ins Büro kommt und wann mit kurzen Hosen. Viel mehr als die perfekte Bürokleidung zählt für ihn die Einstellung: Bei der ABBR AG ist der Kunde Partner. «Ziel ist es, das passende Produkt für die individuellen Bedürfnisse zu finden – und nicht umgekehrt», erläutert Braukhoff. Zu den Hauptaufgaben der Firma gehören eine unabhängige Vermögensverwaltung und Portfolio-Analyse.

Von der Lehre direkt an den Ring


Braukhoffs berufliche Karriere startete in der Hilti AG in Schaan als Industriekaufmann. Nach der Lehre arbeitete er bei der Zürcher Kantonalbank und absolvierte dort interne Schulungen zum Börsenhändler. «Ich durfte mit 21 Jahren bereits als Ringassistent an der Börse handeln», erinnert sich Braukhoff. Der Beruf führte ihn schliesslich wieder in seine Heimat Buchs zurück. 1989 nahm er eine Stelle als Schalterbeamter bei der Schweizerischen Volksbank an. Dort stellte sich schnell heraus, dass er sich für den Verkauf eignet. Bei einer Liechtensteiner Privatbank begann er fünf Jahre später als Kundenberater. «Nachdem ich 20 Jahre für verschiedene Banken gearbeitet hatte, war ein Jobwechsel nötig», lächelt der mittlerweile unabhängige Vermögensverwalter.

Sportreporter beim Radio


Neben seiner Tätigkeit bei der Bank arbeitete Ralph Braukhoff bei Radio Gonzen, heute FM1. Braukhoff weiss noch genau, wie es dazu kam: «Ich gab als Mitglied des Veloclubs Buchs an einem Radkriterium die Startnummern aus, als mich ein Bekannter, der schon beim Radio arbeitete, ansprach. Er fragte, ob ich nicht auch Lust hätte, über Sportveranstaltungen und Sportler in der Region zu berichten.» Da der gelernte Kaufmann nicht nur grosses Interesse am Menschen, sondern auch am Sport hat, sagte er zu. Ausserdem moderierte er «Bei Anruf Musik», das heutige Wunschkonzert.

Der perfekte Ausgleich


Ralph Braukhoff lernte beim Radio zahlreiche interessante Menschen kennen, wie zum Beispiel Ralph Krüger, den ehemaligen Trainer der Schweizer Eishockeynationalmannschaft und des Euroliga-Siegers VEU Feldkirch. Dabei sind Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen. Der 47-Jährige lächelt: «Für mich war der offene Journalismus der perfekte Ausgleich zu meiner zugeknöpften Arbeit auf der Bank.» Laut Braukhoff haben die Medien- und Finanzbranche aber eines gemeinam: Genaues und präzises Arbeiten ist Voraussetzung Nummer 1.

Netzwerk sinnvoll einsetzen


Ralph Braukhoff knüpfte in all den Jahren viele wertvolle Kontakte zu den unterschiedlichsten Menschen. «Mit einem grossen Netzwerk kann man viel bewegen», weiss der 47-jährige Buchser, der aktives Networking betreibt – ziemlich erfolgreich, wie seine Fairway Golf Charity zeigt. Seit drei Jahren bewegt er prominente Persönlichkeiten wie ÖFB-Teamchef Marcel Koller, Schauspieler Marco Rima und die Schweizer Fernsehmoderatorin Monika Fasnacht dazu, ihre Schläger auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg für sozial benachteiligte Kinder zu schwingen. Dabei sind mittlerweile 305 000 Franken für das Bruno Kernen Snowcamp, die Kinderstiftung Sternschnuppe und die Autismus­hilfe Ostschweiz gesammelt worden.

Eine Art Dankeschön


Neben diesen Hauptprojekten werden auch andere unterstützt, die  vom Verein Fairway Golf Charity jährlich neu definiert werden. Ein grosser Teil des Erlöses wird ausserdem als Direkthilfe in Schweizer Gemeinden ausgeschüttet. «Wir arbeiten mit den Sozialämtern zusammen und setzen dort an, wo den Ämtern die Hände gebunden sind», betont der Unternehmer. Die Hilfe reicht vom Geld für Windeln bis zur Finanzierung einer Zahnspange. Das ist Ralph Braukhoffs Art, Danke  zu sagen und ein Stück von seinem Glück weiterzugeben: «Ich möchte meine soziale Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehmen.»

Fussball und Skifahren


Die Fairway Golf Charity ist nicht der erste Charity-Anlass, den Ralph Braukhoff organisiert. «Vor fünf Jahren konnte ich noch nicht einmal Golf spielen», lacht er. Er hat lange Zeit aktiv Fussball gespielt. Als Vorstandsmitglied des FC Grabs organisierte er schliesslich seinen ersten Benefizanlass. Ein Fussballspiel zugunsten eines behinderten Jungen aus dem Werdenberg. Hier trat eine Auswahl von Timo Konietzka gegen eine «Promiauswahl» aus dem Werdenberg an. Ebenfalls von Kindesbeinen an fährt Ralph Braukhoff Ski. «Dieses Hobby übe ich – im Gegensatz zum Fussball – bis heute aus, einfach nur noch bei schönem Wetter», schmunzelt er.

Grosse Sprüche geklopft


Seine Leidenschaft für Golf entdeckte Ralph Braukhoff vor vier Jahren. Der ehemalige Schweizer Skirennfahrer Bruno Kernen veranstaltet jährlich für 50 sozial benachteiligte Schweizer Kinder eine Woche im Schnee. Das Camp wurde jahrelang durch das Bruno Kernen Golfturnier in La Gruyère finanziert, zu dem auch der Unternehmer Braukhoff eingeladen war. «Ich habe grosse Sprüche geklopft und gesagt, dass Golf keine schwierige Sportart ist und ich sie – sofern ich wollte – sofort lernen würde», erinnert sich der 47-Jährige und fügt mit einem Lachen hinzu, dass ihn Bruno Kernen deswegen für das nächste Turnier angemeldet habe – ohne Braukhoffs wissen. Als der Buchser dies erfuhr, hatte er noch genau eine Woche Zeit, die Platzreife zu erreichen. Er verbrachte eine intensive Trainingswoche mit seiner Frau Lisa auf dem Golfplatz Gams-Werdenberg und spielte 2009 sein erstes Golfturnier. «Dabei habe ich mich mit dem Golfvirus infiziert.»

Einflussreicher Vorstand


2009 teilte Bruno Kernen Ralph Braukhoff schliesslich mit, dass er kaum noch Zeit finde, das Golfturnier für das Snowcamp zu organisieren. So übernahm Braukhoff mit seiner Frau die Organisation. Er erklärt: «Wenn ich von einer Idee überzeugt bin, setze ich alles daran, sie umzusetzen.» Er hat sich daher sofort überlegt, wer die Fairway Golf Charity weiterbringen könnte. Es wurde ein Verein gegründet und ein Vorstand aus verschiedenen einflussreichen Schweizer Unternehmern einberufen. Letztes Jahr gelangte ebenfalls Urs Meier, ehemaliger Schweizer Fussballschiedsrichter, mit der Bitte an die Familie Braukhoff, ein Golf-Charity-Turnier für ihn zu organisieren. So entstand die «1. Urs Meier Golf Charity Trophy» im Golfclub Heidiland in Bad Ragaz.

«Viele Sachen sind im Köcher»


Der 47-Jährige Grabser ist rundum zufrieden: «Ich habe alles, was ich mir je erträumt habe: Eine gesunde Familie, ein eigenes Haus und eine eigene Firma.» Neben seiner Arbeit unterstützt er auch seine Frau, die in Eigenregie Wachsjacken in England produziert und sie im Internet verkauft. Es gibt sie bei ausgesuchten Händlern auch in der Schweiz zu kaufen. Das Ehepaar ergänzt sich prima und hat gemeinsam noch einiges vor. «Viele Sachen sind noch im Köcher», verrät Ralph Braukhoff. (hl)

Steckbrief
Name: Ralph Braukhoff
Wohnort: Grabs
Alter: 47
Beruf: Kaufmännischer Angestellter
Hobbys: Familie, Reisen, Golf
Leibspeise: «Schnipo», St. Galler Bratwurst
Getränk: Wasser, ein Glas Rotwein
TV-Vorliebe: Sportsendungen, «Tatort», Krimis allgemein
Musik: Je nach Stimmung von Volksmusik bis Hardrock
Lektüre: Bücher von Peter Mayle und James Patterson, Biografien
Stadt/Land? Land
Sommer/Winter? Sommer
Ort: Zu Hause und Südfrankreich
Stärke: Wille und Zielstrebigkeit
Schwäche: Ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit
Motto: «Geht nicht gibts nicht!»
Kontakt: braukhoff@abbr.ch

 

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