Sommerliche lücksmomente für alle
Seit sechs Jahren lebt Monica Bortolotti mit ihrem Mann Huldi Hug und Tochter Rubia in Sevelen. Dort haben sie sich einen Traum erfüllt und gemeinsam ein Haus gebaut. Mittlerweile ist das glückliche Paar auf dem Weg dazu, sich mit Gemüse, Kräutern, Beeren und Obst selbst zu versorgen. Dafür haben sie ein zusätzliches Stück Land gekauft, welches sie liebevoll hegen und pflegen. Derzeit ist die konkrete Planung und die Garteneinteilung aktuell. Auf dem zukünftigen Gemüsebeet wächst Facelia, damit darunter der Boden gut gedeiht und im nächsten Jahr bepflanzt werden kann. «Es gibt zu tun, doch die Arbeit macht uns unabhängig – und je unabhängiger man ist, desto besser!», erklärt Monica Bortolotti ihre Philosophie. Auch das Haus ist dieser Lebenseinstellung entsprechend gebaut worden. So liefert es Energie und beschert der Familie ein weiteres «schönes Gefühl der Unabhängigkeit». Huldi Hug ist ein «passionierter Selbstversorger», welcher seit Langem Sonnenenergiehäuser baut. Er und seine Frau sind begeistert von diesem Projekt, denn «es ist eine tolle Sache. Man holt mit wenig Aufwand viel raus». Für Monica Bortolotti ist es weitaus mehr als die angestrebte Unabhängigkeit, welche sie beeindruckt: «Es ist wichtig, dass man Verantwortung übernimmt für das, was man tut oder eben nicht tut.» Das Bewusstsein, in welch priviligierter Welt sie Leben darf, beeinflusst Monica Bortolotti nicht nur in ihrem respektvollen Umgang mit der Natur, sondern auch im Umgang mit ihren Mitmenschen. Auch ihrer 6-jährigen Tochter Rubia gibt sie diesen respektvollen und verantwortungsvollen Umgang weiter. So entdecken sie gemeinsam im Garten die Welt und Monica Bortolotti erklärt ihr, wie Pflanzen wachsen und gedeihen können.
Wiedersehen im Hof
Wenn Monica Bortolotti von einer Sache begeistert ist, setzt sie sich mit ganzer Kraft und Leidenschaft dafür ein. So ist «Sommer im Hof» für sie und ihre Familie mehr als ein berufliches Projekt. Seit 16 Jahren arbeitet die stets gut gelaunte Frau bei der Liechtensteinischen Landesbank, wo sie ursprünglich für die interne Kommunikation zuständig war. Im Rahmen der Eröffnung des Neubaus fand damals das erste Konzert im Hof der Liechtensteinischen Landesbank in Vaduz statt. «Damals war alles noch total improvisiert. Paletten und Schaltafeln wurden notdürftig zu einer Bühne zusammengeschustert und die Big Band Liechtenstein hatte ihren ersten grossen Auftritt.» Langsam wuchs in den vergangenen 15 Jahren das beliebte Festival Sommer im Hof. Seit mittlerweile vier Jahren wird etwa ein Monat lang jeweils am Donnerstag und Freitag der Innenhof der Landesbank für die Open-Air-Veranstaltung genutzt. Zuvor fanden jeweils nur Einzelkonzerte statt. Für die Organisation und Durchführung dieser Veranstaltungsreihe setzt sich Monica Bortolotti Jahr für Jahr aufs Neue mit vollem Elan ein. Dabei wird sie von ihrer Familie tatkräftig unterstützt. So schiesst beispielsweise ihr Mann jeweils die Fotos der Konzerte. Auch die anderen Helfer wie Licht- und Tontechniker arbeiten stets im gleichen Team. So ist der «Sommer im Hof» immer ein Wiedersehen. Dasselbe gilt für die zahlreichen Stammgäste, welche jedes Jahr wieder in den Hof kommen, um sich bei guter Musik auch kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Musikalische Qual der Wahl
Die spannendste Angelegenheit an der Planung vom Sommer im Hof ist für Monica Bortolotti die Programmauswahl. «Es stehen so viele gute Bands zur Auswahl», freut sich die Organisatorin, «wir möchten jedoch daran festhalten, vor allem für regionale Bands eine attraktive Plattform zu sein.» Die Herausforderung hierbei ist, Gewünschtes mit Machbarem zu verbinden. Dieses Jahr gilt es für Monica Bortolotti, neue Dinge zu berücksichtigen, denn zum ersten Mal werden jeweils zwei Bands an einem Abend zu hören sein. Damit auch aus Ton- und lichttechnischer Sicht alles klappt, wird auch Tausendsassa Heinz Mühlegg mit seinem Team von Treff Elektronik aktiv und macht auch mal Unmögliches möglich. Monica Bortolotti unternimmt alles, damit die Anlässe im Hof Freude bereiten. Das schönste Kompliment für sie ist es, wenn Hof-Besucher die Programmdaten sogar bei ihrer Ferienplanung berücksichtigen. «Heute ist vieles selbstverständlich und normal, umso schöner ist es, wenn sich Menschen für den unvergesslichen Abend bedanken. Diese Aufmerksamkeit der Besucher berührt mich immer wieder», so Monica Bortolotti. Auch sie selbst freut sich, wenn die Musik sowie das Rahmenprogramm passen. «Sommer im Hof» soll auch ein Treffpunkt mit städtischem Charakter sein. Denn ohne Tickets ist man stets auch bei einem spontanen Besuch willkommen. «Mit ‹Sommer im Hof› möchten wir uns auch bei der Bevölkerung bedanken», erklärt die Kulturmanagerin.
Für jeden das Richtige dabei
So soll das reichhaltige Programm von «Sommer im Hof» die verschiedenen Geschmacksrichtungen und Altersgruppen der Bevölkerung ansprechen. «Die Chance, in Kürze die programmierten Bands auch anderswo zu sehen, ist klein.» Deshalb soll man sich auch nicht vom Wetter beirren lassen, falls es mal regnen sollte, rät die Organisatorin. Im letzten Jahr war das Highlight der Veranstaltung ganz klar der legendäre Auftritt der Chartstürmer «77 Bombay Street». Auch im aktuellen Programm sind hitverdächtige Bands wie etwa «Liricas Analas», welche mit ihrem neuen Album den Sprung ins Musikprogramm von DRS3 geschafft haben und auch kürzlich im Schweizer Fernsehen zu sehen waren.
Von den Liechtensteiner Bands sind dieses Jahr «Bluebones», «Johnny Hurt», «Egonn’Six», «Rääs» und «The Straights» dabei. Einen heissen Abend mit zahlreichen St. Galler Fans wird es bestimmt am Freitag, 13. Juli, mit Galliardo und Red Cube geben. Das ganze Programm ist auf www.llb.li ersichtlich. Dieses Jahr gibt es speziell für die jüngeren Gäste das «4you im Hof». Dabei treten – wie bereits erwähnt – Liricas Analas sowie Pirmin Baumgartner auf. (mp)
Steckbrief
Name: Monica Bortolotti Hug
Wohnort: Sevelen
Alter: 45
Beruf: Kulturmanagerin, Mutter und Hausfrau
Hobbys: Kochen, fein essen, Musik und Theater
Leibspeise: scharfe Pizza und Currys in allen Variationen
Getränk: Tee (täglich, in rauhen Mengen) und Whisky Cola (seltener, in geringeren Dosen)
Lektüre: «Die Kunst, frei zu sein – Handbuch für ein schönes Leben» (Tom Hodgkinson) & Krimis
Motto: «Di andra machens o geltet ned»
Stärke: Engagiert, mit viel Herzblut
Schwäche: Zu engagiert und manchmal aufbrausend
Süss: Offene und verantwortungsvolle Menschen
Sauer: Ignorante «Nach-mir-die-Sintflut-Menschen»
Stadt oder Land: Land
Schlagwörter
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«Liewo-Porträt»