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«Sich international messen und austauschen»

In zwei Wochen startet in Ruggell der Swiss U16 Cup. Bei diesem Turnier geht es aber nicht nur um Fussball. Lukas Fehr erklärt den Mehrwert dieses einmaligen Events, der zum zweiten Mal in Liechtenstein stattfindet.

Herr Fehr, Der U16-Cup steht wieder vor der Tür. Wie kam es zu dieser Idee?

Lukas Fehr: Der Swiss U16 Cup wurde zum ersten Mal im Jahr 2001 ausgetragen. Der Grundgedanke war damals, den jungen Talenten aus der Regionalauswahl St. Galler Oberland (SGO) die Chance zu geben, sich mit internationalen Top-teams zu messen. Bereits beim ersten Turnier konnten dabei grosse Vereine wie Manchester City, Borussia Dortmund, Roter Stern Belgrad oder der VfB Stuttgart als Teilnehmer gewonnen werden. Auch heute versuchen wir, den regionalen Talenten (Team Vorarlberg, Team Liechtenstein und FC St. Gallen) diese Möglichkeit zu geben.

Welches sind die Grundgedanken, die dieses Turnier vermitteln soll?

Wie oben erwähnt geht es einerseits darum, dass sich junge Fussballer aus verschiedenen Ländern messen und erste internationale Erfahrungen sammeln. Andererseits ist es uns ein grosses Anliegen, das Soziale zu fördern. Die Spieler sollen sich austauschen und Kontakte knüpfen. Um dies zu fördern, wird jeweils am Samstagabend während des Turniers eine Party organisiert, bei der sämtliche zwölf Teams anwesend sein müssen und sich somit neben dem Platz austauschen können. Dieses Jahr findet dieser Event am 27. Juli auf dem Dorfplatz in Triesenberg statt. Alle Fussballfreunde sind herzlich eingeladen.

Warum greift man bei der Organisation jeweils auf ein Special-Guest-Team zurück?

Das soziale Engagement ist seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit der Uno im Jahr 2004 ein fester und wichtiger Bestandteil dieses Turniers. Mit der Idee, eine Mannschaft aus einer benachteiligten Region an den Swiss U16 Cup einzuladen, entstand eine Partnerschaft mit der Uno und der Regierung des Fürstentums Liechtenstein. Bereits durften Mannschaften aus dem Kosovo, Israel/Palästina, Sudan und Sierra Leone von dieser Erfahrung profitieren. Am diesjährigen Turnier erwarten wir die U16-Nationalmannschaft aus Laos, eines der ärmsten Länder der Welt. Mithilfe dieses Engagements wollen wir alle Zuschauer, Spieler und Betreuer auf die Situation in der betroffenen Region aufmerksam machen. Um unser soziales Engagement weiter hervorzuheben, gastieren seit 2011 auch Teams mit Menschen mit Behinderung aus ganz Europa am Swiss U16 Cup und tragen ihr eigenes Turnier in den Mittagspausen am Freitag, Samstag und Sonntag aus.

Welches sind die grössten Herausforderungen bei der Turnierorganisation?

Es gibt bei der Organisation eines Grossanlasses unzählige Hürden zu überwinden. Das Organisationskomitee des Swiss U16 Cups umfasst 14 Personen, welche ehrenamtlich arbeiten. Die Chemie innerhalb des Teams muss passen. Hinzu kommen knapp 200 freiwillige Helfer, welche vor, während und nach dem Turnier zum erfolgreichen Gelingen des Anlasses beitragen, sei es beim Aufbau, als Fahrer oder in der Festwirtschaft. Hinzu kommt, dass sich der Swiss U16 Cup ausschliesslich durch Sponsoring und Gönnerbeiträge finanziert. Die Kosten zu decken ist in der heutigen Zeit nicht ganz einfach. Wir sind jedoch für jede einzelne Spende sehr dankbar und zuversichtlich, dass auch das Turnier 2013 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden kann.

Wie kam man auf die Idee, 2011 von Bad Ragaz nach Ruggell umzuziehen?

Bad Ragaz ist in den vergangenen Jahren vermehrt von ausländischen Klubs und Nationalmannschaften angefragt worden, welche da ihr Trainingslager absolvieren wollten. Dabei kam es zum Konflikt auf dem Fussballplatz. Dieser wurde durch die enorme Belastung der Trainingslager und des Swiss U16 Cups zu stark beansprucht. Deshalb mussten wir Bad Ragaz leider verlassen. Dies war aber auch eine Chance für das Turnier, seine Bekanntheit in einer neuen Region zu steigern. Mit der Regierung des Fürstentums Liechtenstein als Partner war es für uns klar, dass wir einen Austragungsort im Ländle wagen wollten. Bei der Gemeinde Ruggell stiessen wir bei unserem Anliegen auf offene Ohren und freuen uns, dass diese Zusammenarbeit so gut funktioniert.

Sie haben Kontakt mit euro-päischen Topteams. Welchen Stellenwert hat der U16-Cup bei diesen Vereinen?

Der Swiss U16 Cup hat sich seit seiner ersten Austragung im Jahr 2001 zu einem der renommiertesten Turnieren in seiner Alterskategorie entwickelt. Die Klubs kommen gerne an das Turnier, auch wegen der hochkarätigen Besetzung. Die U16-Mannschaft von Manchester City war bislang bei jedem Swiss U16 Cup mit dabei. Dies zeigt, dass sich die Mannschaften in unserer Region sehr wohlfühlen. (mw)

Persönlich
Lukas Fehr stammt aus Bad Ragaz und ist Informatikstudent an der Universität Basel. Er ist Ansprechpartner des Organisations­komitees des Swiss U16 Cups für das Ressort Marketing und Medien. Das ganze OK arbeitet ehrenamtlich für dieses Turnier.
Der Swiss U16 Cup findet vom 25. bis 28. Juli auf der Sportanlage Widau in Ruggell statt.

Programm:
Do, 25. Juli: 14 Uhr Eröffnungsfeier
Fr, 26. Juli: Ab 10 Uhr Spielbetrieb
Sa, 27. Juli: Ab 10 Uhr Spielbetrieb
So, 28. Juli: Ab 10 Uhr Halbfinale und Platzierungsspiele, 15 Uhr: Finale
Als Gäste des Turniers werden die U16-Teams von Manchester City, Bayern München, Celtic Glasgow, Werder Bremen, Rapid Wien, FC Zürich, Tottenham Hotspur, GC Zürich, FC St. Gallen Team Vorarlberg, Team Liechtenstein und das Special-Guest-Team aus Laos am Start sein.
Weitere Infos: www.swissu16.com

 

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