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«Mein Anspruch sind perfekte Gewässer»

Markus Risch trat bei der Risch reinigt Rohre AG in die Fussstapfen seines Vaters. Neben seiner Tätigkeit im erfolgreichen Unternehmen sorgt er im Fischereiverein Liechtenstein für einen Ausgleich. Als Leiter der Arbeitseinsätze sorgt er dafür, dass die Wasserqualität in Liechtenstein hoch bleibt.
Menschen sind dann motiviert, wenn sie die Wertschätzung der anderen geniessen. Auf diese Tatsache legt Markus Risch sein Hauptaugenmerk, wenn es um die Führung seiner Firma geht. Mit einigen wenigen und einfachen Prinzipien schaffte es seine Familie, den Betrieb der Risch reinigt Rohre AG von einem Fünf-Mann-Betrieb zu einem Unternehmen mit über 50 Beschäftigten weiterzuentwickeln. Es war der Pioniergeist seines Vaters Gottlieb, dem die Gebrüder Risch die Existenz des Unternehmens verdanken. 
«Mein Vater gründete das Unternehmen im Jahr 1969. Seine Grundsätze begleiten uns in unserem Tun bis heute», erklärt der Geschäftsführer. «Ich habe meine Lehre zum Sanitär-installateur nicht im eigenen Betrieb gemacht. Ausserdem musste ich, bevor ich Geschäftsführer wurde, die Arbeit an der Front erledigen.» 
 
Überregionale Tätigkeit
 
Schon vor über vierzig Jahren gelangte Gottlieb Risch zur Erkenntnis, dass Abfall ein Gewerbe der Zukunft ist. Aufs Klo gehen muss jeder, also braucht es auch jemanden, der sich um das Produkt kümmert. Die Geschäftsgebiete umfassen mittlerweile den Kanalunterhalt für die öffentliche Hand, Industrie, Gewerbe und Privathaushalte, die Kanalsanierung, das Kanalfernsehen, den Muldenservice und die folgende Entsorgung mittels Abfallrecycling sowie den Strassenunterhalt mit Wischmaschinen. «Durch unseren guten Service rund um die Uhr haben wir es geschafft, auch in benachbarten Gebieten ein gefragter Partner zu sein», erzählt Markus Risch stolz. Von Chur bis St. Gallen ist Risch reinigt Rohre aktiv. Durch den modernen Fuhrpark und das Spezial­equipment konnten auch viele Aufträge aus der ganzen Ostschweiz, Österreich und dem süddeutschen Raum an Land gezogen werden. Getreu dem Firmenslogan?«Isch Not am Ma, am Risch lüt a.»
Das Unternehmen zeichne sich durch eine geringe Fluktuation aus. «Wenn es einem Mitarbeiter nicht gut geht oder er wegen eines privaten Anlasses ausfällt, springt sofort jemand ein. Eine Lösung gibt es immer», erklärt Markus Risch, der jeweils des Öfteren selbst in die Bresche springt. «Isch Not am Ma, am Risch lüt a» wird hier auch intern gelebt. Deshalb wird das Unternehmen auch von den Mitarbeitern sehr geschätzt. Die Geschäftsleitung weiss aus persönlicher Erfahrung, welch harte Arbeit ihre Mitarbeiter leisten. Daher ist Dankbarkeit eine Selbstverständlichkeit. «Auch das hat uns unser Vater mitgegeben», erklärt der 42-Jährige, der bei wichtigen Entscheidungen oder neuen Vorhaben auch heute noch gerne den Rat seines Vaters einholt.
 
«Wir haben ein schützenswertes Lebensmittel vor der Haustür»
 
Markus Risch ist nicht nur beruflich an allem interessiert, was mit Wasser zu tun hat. So engagiert er sich in seiner Freizeit im Fischereiverein Liechtenstein für den Gewässerschutz und die Biodiversität. «Vielen ist nicht bewusst, dass wir direkt vor der Haustüre ein Lebensmittel haben, auf das wir Acht geben müssen.» Darum steigt er selbst des Öfteren in die Fischerhosen und begutachtet die Qualität der Gewässer in Liechtenstein. Sein Ziel ist es dabei, die Flüsse und Bäche wieder vermehrt mit heimischen Fischarten zu bevölkern. «Mein Anspruch sind perfekte Gewässer», fasst Markus Risch zusammen. Teil dieses Gewässers sind dann möglichst viele Bachforellen.
Neue Ideen für die Gewässerentwicklung nimmt er aus den Ferien mit. Jedes Jahr reist er im Sommer nach Alaska in eine Gegend, die unberührt geblieben ist. «Hier macht mir die Natur vor, wie die Pflanzen und Tiere sich am besten entfalten können. Ein besseres Anschauungsmaterial als die Natur selbst gibt es nicht.» Die Ideen werden dann im Fischereiverein umgesetzt. Hier ist Risch als Vorstandsmitglied für die Einteilung und Durchführung der Arbeitseinsätze zuständig. Jedes Vereinsmitglied muss mindestens einen Tag im Jahr für die Hege und Pflege im und um den Binnenkanal aktiv sein. «Es macht uns dann allen viel Freude, wenn wir sehen, wie sich der Abschnitt, an dem wir gearbeitet haben, verändert. Plötzlich steigt die Anzahl der Fische und das Gewässer wird wieder belebt.?Das motiviert mich sehr.» Diese Freiwilligenarbeit ist wertvoll für die Entwicklung der Natur. Sie trägt zum Wachstum der Lebensräume für zahlreiche Tiere bei und sorgt auch für den Hochwasserschutz.
 
Damit sich heimische Arten wieder zu Hause fühlen
 
Risch geht bei seinen Bemühungen einen Schritt weiter, als bloss die Gewässer zu beleben. Sein Ziel ist es vor allem, Lebensräume für einheimische Arten zu schaffen. «Wir haben aufgrund verschiedener Renaturisierungsmassnahmen die Fischpopulation erhöht. Nun ist es vor allem die aus Nordamerika importierte Regenbogenforelle, die sich gut entwickelt», erklärt er. Das sei zwar besser als überhaupt keine Fische zu haben, Ziel müsse aber sein, die heimische Bachforelle wieder fest im Land zu etablieren und so für Biodiversität zu sorgen.
«Doch die Fische sind nicht nur zum Anschauen da», erklärt Markus Risch, der die Tiere den Vereinsmitgliedern in Kursen näher bringt. «Hier behandle ich sowohl die Fischaufzucht als auch das Filetieren und des Räuchern der Fische.»
 
Der nächsten Generation zuliebe
 
Den Ansporn für seine Tätigkeit nimmt er aus dem Pflichtgefühl für die nächste Generation. «Ich möchte den Jungen sagen können: So, jetzt haben wir für gute Bedingungen gesorgt – schaut, dass ihr es besser macht!» Für die Umsetzung dieser Projekte hat er auch viel mit den Ämtern das Landes zu tun. Hier ist er froh, dass er bereits einiges bewegen konnte und dass er auf verlässliche Partner trifft. Hier seien kompetente Menschen am Werk, die sich auskennen würden. Denn nur wer die Absichten und Arbeitsbereiche des anderen aus eigener Erfahrung kennt, schätzt den Wert des Engagements. «Das ist sowohl bei uns im Betrieb als auch bei den Ämtern eine Voraussetzung, um gute Arbeit leisten zu können.» (mw)
 
 
Steckbrief
 
Name: Markus Risch
Wohnort: Ruggell
Alter: 42
Beruf: Geschäftsführer
Hobbys: Fischen, Natur
Leibspeise: Hausmannskost
Getränk: Frisches Leitungswasser und Rotwein
TV-Vorliebe: Dokumentationen
Lektüre: Fisch-Lektüre
Ort: Rheintal und Alaska
Stärke: Tatendrang
Schwäche: Kann nicht nein sagen
Traum: Für perfekte heimische Gewässer sorgen und sich in 25 Jahren Alaska zur Ruhe setzen
Motto: «Isch Not am Ma, am Risch lüt a.»
 
 

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