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Lachen ist die beste Medizin

Getreu diesem Sprichwort besuchen Clowns weltweit Kinder im Spital, Menschen in Altersheimen und in Krisengebieten.

Eine schwere Krankheit, ein Aufenthalt im Krankenhaus oder eine schmerzhafte Erfahrung übertreffen oft die seelischen Kräfte von kleinen und grossen Patienten. Humor und Lachen können in solchen Situationen zu Zuversicht und innerer Lebenskraft verhelfen. Mit Humor lassen sich schwierige Lebenslagen aus anderen Blickwinkeln betrachten. Lachen kann Ängste abbauen und Schmerzen sowie Traurigkeit erträglicher machen. Clowns halten immer mehr Einzug in Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen.

Theodora Stiftung gegründet

Als Kind musste André Poulie nach einem Unfall mehrere Monate im Spital verbringen. Seine Mutter Théodora besuchte ihn regelmässig und munterte ihn auf, was ihm viel Freude bereitete und Abwechslung in den tristen Spitalalltag brachte. Jahre nach dieser Erfahrung kam André die Idee, eine Institution zu gründen, welche den Kindern den Spitalaufenthalt erleichtern. Mit dieser Vision gründeten André und sein Bruder Jan Poulie im Jahr 1993 die Stiftung Theodora – im Andenken an ihre Mutter, die ihnen immer viel Liebe und Freude schenkte. Bald engagierten sie Clowns, die ihre Kunst im speziellen Spitalumfeld anwenden sollten. Die Idee, die damals im Universitätsspital Lausanne entstand, findet heute internationalen Anklang. Neben der Schweiz ist die Stiftung mittlerweile in Frankreich, Spanien, Italien, England, der Türkei, Hongkong und Weissrussland aktiv.

Professionelle Spitalclowns

Jeder Spitalclown ist ein professioneller Künstler, der von der Stiftung Theodora nach klaren ethischen Richtlinien für die Arbeit im Spital geschult wird. Die solide Grundausbildung wird fortlaufend durch mehrere obligatorische Weiterbildungen im künstlerischen sowie im psychologischen und medizinischen Bereich ergänzt. Der Spitalclown richtet seinen Auftritt speziell auf das einzelne Kind aus, sodass es im Mittelpunkt steht. Der kleine Patient kann so dem ernsten Spitalalltag für einen Augenblick entfliehen und zu seiner Welt der Fantasie und des Spiels zurückfinden. Der Spitalclown bezieht dabei auch die Eltern und die Geschwister mit ein. Die Beauftragten der Stiftung Theodora zaubern unter anderem den kleinen Patienten im Kantonsspital Graubünden in Chur und im Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen ein Lächeln ins Gesicht.

Clownleben in Liechtenstein

In Liechtenstein wurde im April dieses Jahres der Verein Clownleben gegründet. Die Gründungsmitglieder stammen aus Liechtenstein, der Schweiz und Österreich. Sie bemängelten, dass es in Liechtenstein weder in den Altersheimen noch im Spital regelmässige Betreuung durch Klinikclowns gibt und schritten zur Tat. Clownleben hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit körperlichen und psychischen Problemen mit Humor und Lebensfreude zu helfen. Die Mitglieder werden in der Clown-Akademie Tamala zu einem «Gesundheit!Clown®» ausgebildet. Dieser Titel ist seit 2005 geschützt und somit eine Qualitätsgarantie. Ziel des jungen Vereins ist es, ab Januar 2013 alle Altersheime in Liechtenstein und das Spital Vaduz einmal im Monat mit professionellen Clowndoktors zu besuchen. Der nächste Auftritt von Clownleben ist am Sonntag, 4. November, ab 13 Uhr in der Gemeinde Gamprin/Bendern.

Clowns ohne Grenzen

Als geistiger Vater der Humormedizin gilt der amerikanische Arzt Patch Adams, dessen Geschichte bereits verfilmt wurde. Sein grosses Anliegen ist, die Lebensqualität der Patienten mit Humor zu verbessern. Er hat 1972 ein Krankenhaus gegründet, in dem Humor ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist. Clowns sind aber nicht nur in Spital und Heimen unterwegs, sondern auch in Krisengebieten. Die international tätige Organisation «Clowns ohne Grenzen» reist ehrenamtlich in Gebiete, in denen z. B. Krieg, Naturkatastrophen oder Armut herrschen, um die Menschen dort aufzumuntern. (hl)

 
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