«Rössli» Mauren - Wichtig für Dorfgeschichte
VON JANINE KÖPFLI
Mauren. – Vor zwei Jahren, Mitte November 2008, war es vor allem für Kulturfreunde eine Sensationsmeldung: Das ehemalige Gasthaus «Rössli» in Mauren wurde in letzter Minute vor dem Abbruchbagger gerettet. Die Gemeinde Mauren entschied zusammen mit der Regierung, das historisch wertvolle Haus zu bewahren und als Kulturhaus zu nutzen. Die Liegenschaft ging durch einen Tausch in den Besitz der Gemeinde Mauren über.
Damals sah es so aus, als ob das Projekt sehr schnell realisiert werden würde. Die Gemeinde Mauren und auch die Regierung hatten genaue Vorstellungen. Sie planten, dass der Theatersaal wieder genutzt wird, dass die Räumlichkeiten im Obergeschoss für Sitzungen, Referate, Proben, Workshops und Vereinstreffen zur Verfügung stehen und dass im Kellergewölbe, das wahrscheinlich älter ist als 200 Jahre, Empfänge, Apéros und Ausstellungen stattfinden könnten. Es fehlte nur noch das genaue Konzept samt Finanzbeschluss, das dem Landtag bereits im Frühjahr 2009 hätte vorliegen sollen.
Wichtig für Dorfgeschichte
Nach der ersten Projektinformation wurde es dann aber relativ ruhig um das «Rössli». Regierungs- und Landtagswechsel trugen ihr Übriges dazu bei, dass zuerst andere Themen als prioritär eingestuft wurden. Nun soll aber wieder Bewegung in die Sache kommen, wie auch Maurens Vorsteher Freddy Kaiser bestätigt: «Wir sind jetzt so weit, dass der Verein Pro-Rössli nach den Sommerferien konkret an die Arbeit geht.» Es sollen Sponsoren gesucht und das Konzept genau ausgearbeitet werden. Mit dem Konzept und einem Finanzbeschluss will die Gemeinde dann schnellstmöglich auf Land und Landtag zugehen, sagt Freddy Kaiser. Wie schon 2008 vorgesehen, soll das Land Liechtenstein die Kosten für den künftigen Betrieb und den Unterhalt des Kulturhauses tragen. Die Renovationskosten sollen zur Hälfte von Sponsoren übernommen werden. Ob das «Rössli» nur Kulturhaus werden soll, oder ob ein Kombinationsprojekt (beispielsweise Schule und Kulturhaus) denkbar wäre, sei noch nicht abschliessend diskutiert worden, wie Freddy Kaiser sagt. Die Gemeinde sei aber eher davon abgekommen, da unterschiedlich genutzte Räumlichkeiten sich konkurrenzieren könnten. Dass das ehemalige Gasthaus «Rössli» seit 1833 zum Dorfleben gehört und aus Mauren nicht wegzudenken ist, zeigte der Anfang Juni von der Kulturkommission Mauren organisierte Kulturtag, an dem das historische Gebäude im Dorfkern für die interessierte Bevölkerung offen stand. Zahlreiche Gäste kamen, um sich die alten Räumlichkeiten anzusehen, in Erinnerungen zu schwelgen und in der alten «Rössli»-Stube anzustossen.
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