Reservenabbau und neue Förderstrategie
Die Kulturstiftung Liechtenstein hat am Mittwoch im Kunstraum Engländerbau ihren Jahresbericht 2012 sowie ihre neue Förderstrategie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und damit klargestellt, was in Zukunft förderungswürdig ist.
Vaduz. ? Im Zuge einer Pressekonferenz stellte die Kulturstiftung Liechtenstein vor, wieviel Geld im Jahr 2012 für private Kulturtätige ausgegeben wurde. Der Jahresbericht umfasst nicht nur die detaillierten Zahlen, sondern spiegelt auch den Spannungsbogen zwischen Kulturpflege, Laienschaffen und künstlerischer Spitzenleistung wider.
Über 2,6 Millionen für Kultur
Ïm Berichtsjahr 2012 erhielten die Kulturschaffenden gesamthaft 2,6 Millionen Franken. Davon wurden 1,5 Millionen Franken für Leistungsvereinbarungen verwendet. Die 80 Projekte im In- und Ausland wurden mit 0,7 Millionen Franken unterstützt. Drei Kunstschaffenden wurde ein Werkjahr zugesprochen und zudem inventarisierte die Kulturstiftung ihre eigene Sammlung. Weitere 0,4 Millionen Franken wurden in Projekte der Kulturstiftung (wie Kunstraum oder Frankfurter Buchmesse) investiert.
Kontrollierter Reservenabbau
Eine besondere Herausforderung war im Berichtsjahr die Umsetzung der Sparmassnahmen im Rahmen eines von der Regierung beschlossenen Finanzplanes von 2012 bis 2016, der eine 30-prozentige Kürzung des Staatsbeitrages in Stufen bis zum Jahr 2016 vorsieht. Durch den Abbau von Reserven können diese Kürzungen für die heimischen Kulturschaffenden stufenweise vorgenommen werden. Bei dem in der Jahresrechnung ausgewiesenen Verlust in der Höhe von rund 200'000 Franken handelt es sich somit um einen geplanten und kontrollierten Reservenabbau.
Neue Förderstrategie
Gleichzeitig präsentierte die Kulturstiftung Liechtenstein auch ihr neu erstelltes Leitbild und die dazugehörige Förderstrategie. Sie gibt Auskunft darüber, was in Zukunft für förderungswürdig gehalten wird. Darin bekennt sich die Kulturstiftung, die staatliche Förderinstitution für Private, eindeutig zur gleichwertigen Förderung von künstlerisch tätigen Einzelpersonen und einem breiten kulturellen Engagement, wie dies beispielsweise in Vereinen der Fall ist. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit von Laien und Profis, das kulturelle Erbe und Tätigkeiten im Spannungsfeld von Lokalität, Regionalität und Internationalität vermehrt gefördert werden. (ehu)
Mehr in der Print- und ePaper-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands» von Donnerstag, 18. Juli.
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