Querschnitt aus Herbert Fritsch?s Schaffen
Bis Februar zeigt das Kunstmuseum Liechtenstein die Sammlung Veronika und Peter Monauni. Nun geht ein Teil ihrer Sammlung in die Walser Gemeinde Triesenberg, an den Ort, der eng mit dem Schaffen Herbert Fritsch verbunden ist. Im Beisein von Maria Fritsch, ihren Angehörigen und Interessierten, wurde die Ausstellung eröffnet. Adrian Wolf umrahmte die Feierstunde mit seinem gekonnten Harfenspiel. Friedemann Malsch, Direktor des Kunstmuseum Liechtenstein erinnert sich gut an den verstorbenen Herbert Fritsch. Wenn man den Namen höre denke man in erster Linie an einen Bildhauer, er sei aber auch Maler, Zeichner und Grafiker gewesen. 1999 kam die von ihm gestaltete Briefmarkenserie „Hauszeichen“ heraus. Beeindruckt war Malsch von einer Rauminstallation während der Ausstellung im Postmuseum Vaduz. Diese sei mit Schwarzlicht beleuchtet worden und im imaginären Raum seien schwefelgefärbte Zeichen sichtbar geworden in denen man sich verlieren konnte. Fritsch’s Hauptthema waren Zeichen. Nicht im Sinne von Aufdecken und Kodierung, sondern Zeichen, welche Menschen in ihrer Existenz entwickelt hätten. Als Künstler sei er anders vorgegangen als ein Wissenschaftler oder Archäologe, ichbezogener, subjektiv. So habe der Künstler im damaligen Atelier 11 in der Spörryfabrik in Triesen eine 26 Meter lange Frottage vom Boden, von den Arbeitsspuren gemacht und mit eigenen künstlerischen Formen kombiniert. Seine Notationen gäben uns die Möglichkeit sie frei mit unseren eigenen Assoziationen zu interpretieren. Diese Subjektivität sei wichtig. Die grosse Kraft seiner Kunst sei es, diese Offenheit zu schaffen.
Josef Eberle, Vorsitzender der Kulturkommission Triesenberg, bescheinigte Herbert Fritsch trotz seiner Erfolge Bescheidenheit. Im nächsten Dorfspiegel würde sein Schaffen, insbesondere das Walsertor und die Dorfzeichen, gewürdigt. In Fotos erinnerte man sich an das Jubiläum 650 Jahre Walser am Triesenberg, an das Schulprojekt mit Fritsch zum Thema Hauszeichen, das Schneezeichen, das Gras- und Heuzeichen im Steg. Eine bleibende Erinnerung an Herbert Fritsch sei das riesige Gemeinschaftswerk der Triesenberger Schüler in der Aula im Obergufer. Auch die Arbeiten im Kunstraum mit dem Künstler und den Schülern bleibe in guter Erinnerung. Vorsteher Hubert Sele, dankte nochmals dem Ehepaar Monauni für die Dauerleihgabe des Walsertors und der Bilder während der Ausstellung. Peter Monauni bewunderte immer die Würde, den Mut und das Selbstvertrauen von Herbert Fritsch. Er habe nie nach musealem Erfolg geschielt. Den Werken fehle jegliche Form von Dekoration. Sie verdeutlichten den Willen zur Klarheit, den Sinn für Ästhetik, die Botschaft sei eindeutig und nachvollziehbar. „Fritsch’s Werke werden mich Zeit meines Lebens begleiten,“ schloss Peter Monauni und lud zur Ausstellung ein. (cb)
Öffnungszeiten Galerie Dorfsaal Triesenberg: Montag bis Freitag 7.45-12 und 14-18 Uhr. Samstag 8-11 Uhr und 13-17 Uhr. Sonntag 17. und 24. von 14-17 Uhr.
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