Osterei - Zeichen der Zuneigung
Ostern verbindet sich mit einem sehr liebevollen Brauch, der um 1910 erstmals schriftlich festgehalten wurde.
Die Rede ist vom Brauch, seinem Schatz ein rotes Osterei als Zeichen der Zuneigung zu schenken. Wie oft habe ich schon die liebevoll gestalteten und mit Verschen verzierten Eier bestaunt. Und welch Leuchten haben sie in den Augen des Beschenkten ausgelöst. Nur zu blöd, dass der ja nicht weiss, wer ihm das Ei zukommen liess. Dieses Geheimnis behält das Ei für sich. Im Fall der Ruggellerin Katharina Hoop hat das Ei jedoch seinen Zweck erfüllt, denn 1912 heiratete sie ihren Angebeteten, Pius Büchel.
Jedes Jahr an Ostern, wenn ich die roten Ostereier auf meinen Rundflügen bis in die höchsten Höhen leuchten sehe, wünscht sich mein Drachenherz nur eines: auch einmal ein rotes Osterei geschenkt zu bekommen. Bis jetzt hat sich leider noch keine Drachendame dazu durchringen können. Und das, obwohl ich doch so ein stattliches Drachenexemplar bin. Ein «Drachenmannsbild», wie es im Buche steht. Aber wahrscheinlich liegt es auch daran, dass Drachendamen ohne Drachenmann gar keine Eier legen können. Was deren Weitergabe an den Angebeteten nicht nur erschwert, sondern auch überflüssig macht.
Tja, so warte ich auch weiterhin auf mein erstes rotes Osterei und vor allem die dazugehörige Drachendame. Die Hoffnung habe ich aber noch nicht aufgegeben. Denn ich bin sicher, irgendwo sucht meine Drachendame auch nach mir. Und bis sie mich gefunden hat, erfreue ich mich an den leuchtenden Augen all jener, die bereits ein rotes Osterei bekommen haben und verzehre laut schmatzend all die anderen bunten Ostereier. (ehu)
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300 Jahre Oberland mit Drago