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Mit Stacheln Angeeckt? Keine Frage!

Vor 50 Jahren, am 18. April 1964, feierte das erste politische Kabarett Liechtensteins Premiere. Unter dem Namen «Kaktus» spielten Josef Biedermann, Hermi Kindle, Hansrudi Sele, Sissi Hilti und Hermann Hassler. Texter und Regisseur war Alois Büchel, der spätere TAK-Intendant.

Vaduz. - «Befreiend» sei es gewesen, erinnert sich Hansrudi Sele an die ersten Auftritte. Endlich habe jemand gesagt, wie es wirklich war. Endlich habe sich jemand getraut zu kritisieren. «Wir haben nicht lange über die Konsequenzen nachgedacht», gesteht Sele. «Wir haben drauflos gespielt. Wir machten, was wir machen wollten.» Sie fanden, dass ein Kabarett, wie es in grösseren Städten zu finden war, durchaus auch ins ländliche Liechtenstein passen würde. Tatsächlich fand sich auch das Publikum, die Premiere im Waldhotel in Vaduz war ausverkauft.

Jeden Frühling

Liechtenstein wurde gehörig aufgemischt. Bis Anfang der 70er-Jahre spielte das Kabarett Kaktus praktisch jährlich im Frühling. Themen gab es in den 60er-Jahren genug: Politik, Gesellschaft, die atomare Bedrohung, das Fernsehen. Die Kabarettisten nahmen kein Blatt vor den Mund, waren aber zurückhaltend mit Namensnennungen.

Mitbegründer des TAK

Das TAK hätte es ohne das Kabarett Kaktus nicht gegeben. Als die Gruppe nicht mehr im Waldhotel in Vaduz spielen konnte fand sie Unterschlupf im Vereinshaus ? am Kirchplatz in Schaan. Daraus wurde das heutige TAK. Die Gruppe löste sich nach rund hundert Aufführungen auf. Nach dem Kabarett Kaktus blieb es längere Zeit ruhig an der Liechtensteinischen Kabarett-Front. Erst am 7. April 1994 läuteten die Brüder Mathias und Ingo Ospelt zusammen mit Marco Schädler eine neue Kabarett-Ära ein.  (jk)
 

 

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