«Heimliche Sünde büsst man geschwinde»
Vaduz. – Die Mattinee stand ganz im Zeichen des mittelalterlichen Klassikers «Il Decamerone» von Giovanni Boccaccio, der seine weltberühmte Novellensammlung um das Jahr 1350 verfasst und damit einen der ersten längeren Prosatexte in der italienischen Sprache geschaffen hat. Bild, Text und Klang, rezitiert von Marco Caduff und musikalisch begleitet von Jerry Rojas, versprachen einen Ausflug ins ferne Mittelalter. Ein Ausflug allerdings, der auch ins 19. Jahrhundert führte, denn sowohl die Übersetzung von Karl Witte, als auch ein ganz spezielles Gemälde, vor welchem die Lesung stattfand, schlagen eine Brücke vom Mittelalter in die Romantik und von dort weiter in die Gegenwart.
Romantisch bewegte Szene
Im Jahre 1837 vollendete Franz Xaver Winterhalter sein Gemälde «Decamerone», welches sich heute in der fürstlichen Kunstsammlung befindet. Ein üppiger Garten, im Hintergrund die Fontäne eines sprudelnden Brunnens und hinter von Abendlicht gestreiften Bäumen ein florentinischer Palazzo. Im Vordergrund aber eine Gruppe junger und schöner Menschen, kunstvoll und entrückt zu einer romantisch bewegten Szene drappiert, eben jene sieben Damen und drei Herren, die vor der Pest in Florenz auf ein Landhaus mit Garten geflüchtet sind und sich unter anderem damit die Zeit vertreiben, dass jede und jeder der 10 während 10 Tagen jeweils eine Geschichte zum Besten gibt. So entsteht der Decamerone. (aoe)
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I.K.H. Erbprinzessin Sophie