­
­
­
­

Gut beobachtet, das Land der Banken

31-jährig ist er, in London und Düsseldorf zu Hause, Chris Succo. In Vancouver, Berlin Düsseldorf, Oxford, Dresden, Bonn, Paris, Stockholm, Nagoya, Wien oder Turin ? seine Werke war schon fast überall. Da macht Schaan mittendrin als Ausstellungsort doch eine gute Falle.

VON RETO NEURAUTER

Schaan. – «Schichtwechsel sucht ...» heisst es viermal im Jahr für eine Ausstellung. «Wir verstehen uns als Aktionsraum für neue Kunst und Kommunikation», sagt Werner Marxer (Lütisburg Station). Und Chris Succo hats gefunden, hat sich aufgemacht ins kleine Land der Banken mit seiner Leica-Kamera, hat einem Monat lang gesucht, was für ihn typisch in diesem – scheints – viel gelobten Fürstentum Liechtenstein schien. Und wie es scheint, hat er genau hingesehen. Ein «Panorama» – so heisst die Ausstellung – ist entstanden. Orte, Räumlichkeiten, Details, man ahnt, welche Menschen an diesen Orten arbeiten, sind, sich entblättern.

Gut umgeschaut

Und auch das Schloss, oben, hoch über dem Hauptort, ganz und gar nicht entblättert, nächtens, im welchem Dunstkreis auch immer, scheint sich für einmal ganz und gar nicht in die Mitte stellen zu wollen, anderes war Chris Succo auf dem kleinen Bildchen wohl wichtiger. Gut getroffen, kann man da nur sagen.
Succo hat das Land subtil wahrgenommen, in die kleine, fast exklusive Ausstellung im Schaaner Tak (bis 22. Oktober) lohnt sich reinzuschauen, nicht nur der grossformatigen Bilder wegen. Die drei Skulptürchen «sind abstrakte Gedanken, die ich mir auf dem Gang durchs Land gemacht habe», sagt Succo, der schon Förderpreise von der Stadt Neuss und dem Kunstverein Düsseldorf, und dieses Jahr von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin erhielt. Das Arbeitsstipendium des Schichtwechsels für diese Ausstellung dauerte einen Monat.

«Steinig» wars

Und, wie wars, in diesem Monat im und mit dem Fürstentum und seinen Menschen? Succo überlegt und sagt: «Bescheidener als gedacht, offener und freundlicher als kolportiert wird.» Zum Arbeiten sei es teilweise «steinig» gewesen, die Menschen waren skeptisch gegenüber dem mit der kleinen Leica. «Es hat mich echt herausgefordert», gibt er mit einem Lächeln zu. Und: Die Skulpturen seien ihm einfacher von der Hand gegangen als die Bilder, «sonst ist es immer umgekehrt». Und alle Arbeiten, zwölf sind es insgesamt, hätten auch zu seinen bisherigen passen müssen.
Ach ja, das Projekt wird von der Kulturstiftung Liechtenstein unterstützt, was ihn freut. Und gefallen hats Chris Succo auch, im kleinen Fürstentum zu arbeiten: «Ich hätte hier gern ein Atelier.» Gut möglich, dass sich dann vielleicht Land und Menschen für ihn noch mehr entblättern ... 

 

Schlagwörter

Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

AboSchichtwechsel-Präsidentin zieht nach 13 Jahren Bilanz
Während 13 Jahren stand Laura Hilti an der Spitze des Kunstvereins Schichtwechsel und hat einiges erlebt. Nun übergibt sie das Zepter.
10.04.2024
Abo
Während 13 Jahren stand Laura Hilti an der Spitze des Kunstvereins Schichtwechsel und hat einiges erlebt. Nun übergibt sie das Zepter.
09.04.2024
Abo
Kaum ein anderer hat die Kulturlandschaft Liechtensteins so stark geprägt wie Robert Allgäuer. Am Mittwoch ist er 87-jährig verstorben.
15.06.2024
Wettbewerb
3x2 Tickets zum «Benefizkonzert zu Gunsten von SOLie!» zu gewinnen
Christ Andrews
Umfrage der Woche
Was sagen Sie zur geplanten «Revitalisierung» des Rheins zwischen Schaan und Eschen?
­
­