Erlesenes Erlebnis mit Jens Dittmar
Schaan. – «Basil, den Brandstifter» konnte man bereits vor einigen Jahren in einer Lesung kennenlernen, nun hat der Autor die «wahre Geschichte» des Mannes «aufgeschrieben», der die Rheinbrücke Balzers-Trübbach anzündete. Als jungen Mann lernt man ihn kennen, als Wahrheitsfanatiker, der später zum unangepassten Zyniker mutiert. Aber als die Geschichte beginnt, ist Basil bereits tot, denn beim Versuch, das, was an Erinnerungsstücken aus seinem Leben bestand, restlos dem Kaminfeuer zu übergeben, hatte er sich tödliche Verletzungen zugezogen; Der Brandstifter, der sich feuerlegenderweise an einer Brücke vergangen hat, wird von demselben Element ironischerweise zerstört.
Dittmar lässt vor allem Basil Fricks Halbschwester Armella, die seinen schriftlichen Nachlass ordnet, erzählen. Dieser Nachlass werfe ein diffuses Licht auf die verschlungenen Wege und Pfade, die Basil auf der Suche nach Liebe, Glück, Erkenntnis im Spannungsfeld zwischen Literatur und Kunst gegangen sei, heisst es dazu in der Ankündigung. Es erfordert ein gewisses Konzentrationsvermögen, dem «kompakten Textgebilde» (Dittmar) in seiner Verwobenheit aus sprachlicher Geschliffenheit und zitatbefrachteten Inhalten zu folgen. Neugier auf solches aber hatte Gäste ins TaK gelockt; sie wurde glänzend befriedigt: Diese psychogrammatikalische und immer wieder durchaus auch heiter-irionische literarische Analyse kam an. Irgendwie auch kam den Einheimischen beim Zuhören vielleicht vieles an diesem Basil bekannt vor ...
Jens Dittmar: «Basils Welt. Eine Zumutung.» Bucher Verlag Hohenems, Wien. ISBN 978-3-99018-017-4.
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Literaturhaus Liechtenstein