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Drachenstarkes Ostern

Ich liebe Ostern vor allem der Ostereier wegen. Hübsch bunt angemalt sind sie mir am liebsten, wie schon erzählt. Sie erinnern mich auch an meine Kindheit, denn wie jeder Drache bin natürlich auch ich aus einem Ei geschlüpft ? vor vielen Hundert Jahren.

Das Ei gilt bei uns Drachen als Symbol des Lebens, genau wie bei euch Menschen. Wenn ich an Eier und Ostern in Liechtenstein denke, kommt mir vor allem ein Mann in den Sinn: Adulf Peter Goop. Leider ist er vergangenes Jahr gestorben. Er hat aber Liechtenstein seine riesige Sammlung vermacht, zu der auch rund 2300 Ostereier gehören.

Diese Sammlung ist unglaublich. Ich bekam einmal die Gelegenheit meine Nüstern in das Depot im Haus von Adulf Peter Goop zu stecken. Natürlich mit der Auflage, dass ich auf keinen Fall niese und Feuer speihe. Wow! Da lohnte es sich, die Luft anzuhalten. So viele schöne Ostereier und über 130 kostbare Kunsteier aus der Zarenzeit. Darunter das kostbare «Apfelblütenei» vom bekannten russischen Gold- und Silberschied Carl Fabergé. Das Ei war schon in zahlreichen Ausstellungen weltweit zu sehen. Zuletzt im Liechtensteinischen Landesmuseum in der Ausstellung «Liebespfand und Kunstobjekt».

Adulf Peter Goop erzählte mir von den Anfängen seiner Sammelleidenschaft und seinem ganz besonderen Verhältnis zu Ostereiern. Eine Geschichte passierte am Ende des Zweiten Weltkriegs, als russische Soldaten in Liechtenstein Asyl suchten. Adulf Peter Goop war damals Pfadfinderführer in Schelllenberg und wurde beauftragt, die Versorgung für die im Schellenberger Schulhaus untergebrachten Russen zu organisieren.

Er
lernte einen russischen Offizier kennen, der gut Deutsch sprach. Dieser erzählte ihm unter anderem von der Bedeutung des Osterfestes in Russland und dass sich die Menschen zu Ostern beschenken. Zusammen mit seinen Pfadfinderfreunden wollte Adulf Peter Goop den Russen eine Freude machen. Sie erbettelten Eier von Bauern, färbten sie und überreichten sie am Ostermorgen mit dem russischen Ostergruss «Christos Woskreje». Die Überraschung glückte, die Soldaten waren gerührt und bedankten sich stürmisch mit Küssen und Umarmungen. (jak)

 

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