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Die Burg Gutenberg öffnet ihre Tore

Vor zwei Jahren haben die Renovationsarbeiten der Burg Gutenberg in Balzers begonnen. Saniert wurde die Aussenanlage. Während der Sommerzeit werden die Vorburg, der Burghof und der Rosengarten samt Burgkapelle für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eindrucksvoll und imposant steht die Burg Gutenberg auf einem hohen Felshügel in der südlichsten Gemeinde Liechtensteins. Von allen Seiten kann man zu ihr hochblicken und sich in längst vergangene Zeiten zurückdenken. Entstanden ist sie vermutlich im 11. Jahrhundert – die Burg hatte seit ihrem Bestehen unzählige Besitzer und Bewohner. Sie gehörte den Freiherren von Frauenberg, ein Bündner Adelsgeschlecht sowie den Habsburgern. Die Burg war mehr als 500 Jahre in österreichischem Besitz, bis im Jahr 1824 die Gemeinde Balzers die verfallende Ruine kaufte. 1905 erwarb dann Egon Rheinberger die Ruine, baute sie wieder auf und eröffnete ein Restaurant. Im Jahr 1979 kaufte das Land die Burg, seit 2000 wird die Burg Gutenberg für kulturelle und gesellschaftliche Anlässe genutzt.

Neues auf der Burg

In Planung ging die Sanierung der Burg bereits im April 2007, Baubeginn war dann aber erst im Juli 2008. Schon vor mehr als 15 Jahren wurde die Burg restauriert – damals wurden die Dächer und die Aussenmauern der Hauptburg erneuert. Bisher konnte nur der Burghof während den Sommermonaten für kulturelle Veranstaltungen öffentlich genutzt werden. Ab der zweiten Augusthälfte dieses Jahres wird sich das ändern. Ab diesem Zeitpunkt wird die Vorburg öffentlich sein, es wird einen saisonalen Betrieb mit Öffnungszeiten geben. Weiters wird der Burghof für Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte zugänglich sein und der Bereich Rosengarten und die Burgkappelle werden für Veranstaltungen öffentlich gemacht. «Ab dem 21. August kann man auf der Burg sogar heiraten», erklärt Reinhard Sinn, Präsident des Kultur-Treffs Burg Gutenberg.
Die Innenräume der Burg können vorerst nicht besichtigt werden, denn geplant war vorläufig nur die Sanierung der Aussenanlage. Die Renovierung der Innenräume wird aber die nächste Bauetappe sein. Der Innenbereich müsse noch stark saniert werden, und eine gewisse Gebäudesicherheit müsse gegeben sein, so Michael Pattyn. Er arbeitet beim Hochbauamt Liechtenstein und ist Projektleiter der Sanierung Burg Gutenberg. «In einigen Jahren können vielleicht Führungen durch die Burginnenräume angeboten werden. Aber ob dies möglich ist, hängt stark von den zukünftigen politischen und finanziellen Rahmenbedingungen ab», sagt Michael Pattyn.
Das Land hat für die aktuelle Sanierung der Burg 4,7 Millionen Franken investiert, eine ähnliche Summe steuerte das Land auch bei den Restaurationen in den 1990er-Jahren bei.

Eröffnungsfeier im Juni

Plangemäss findet die Eröffnung der Burg am 19. Juni statt. Ab Mittag bis um 17 Uhr gibt es auf der Burg Gutenberg einen sogenannten Tag der offenen Tür. Im Innenhof wird eine Bühne aufgebaut und es werden verschiedene Veranstaltungen stattfinden, wie beispielsweise musikalische Beiträge. Zudem wird es eine Verköstigung durch den Frauenverband Liechtenstein geben. An diesem Samstag im Juni können die Besucher den Rosengarten, die Kapelle und den neu gestalteten Burginnenhof besichtigen. «Das Programm ist noch im Werden», sagt Reinhard Sinn.
Für die breite Öffentlichkeit werden Teile der Burg in den Sommer-zeiten zugänglich sein – dies wird wahrscheinlich der Zeitraum ab 1. Mai bis Ende Oktober sein. Ein Grund für diese beschränkte Nutzung ist die Tatsache, dass die Burg nicht geheizt wird und ferner versucht man mit der beschränkten Nutzung in den Sommermonaten die historische Bausubstanz der Burganlage zu schützen.

«Ich bin sehr zufrieden»

Die Sanierungsarbeiten gehen langsam dem Ende zu. Michael Pattyn ist mit dem Renovierungsverlauf sehr zufrieden. Die Mauern seien einsturzgefährdet gewesen, der Rosengarten verkommen. Nun sei alles gut gesichert und der Bereich Rosengarten und Kapelle sei wieder nutzbar.
Das Hochbauamt Liechtenstein arbeitet mit der Denkmalpflege zusammen. Patrik Birrer, Leiter der Denkmalpflege, befasst sich seit über zehn Jahren mit der Burg Gutenberg und den Möglichkeiten, die historische Bausubstanz zu erhalten. Den Denkmalpflegern und Restauratoren ist sehr viel daran gelegen, die Burg möglichst originaltreu zu restaurieren.
Durch die erweiterten Nutzungsmöglichkeiten der Burg entsteht auch ein erhöhter Betriebsaufwand. Wie das Bewirtschaftungskonzept der Burg Gutenberg aussehen wird, steht noch nicht fest. In nächster Zeit werden die Gemeinde Balzers und das Land die neuen Richtlinien bezüglich der Burg besprechen. (alf)

 

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