Das Schlangenhaus Werdenberg begeistert
Drei Monate sind seit der Eröffnung des neuen Museums im Schlangenhaus in Werdenberg verstrichen. Seither sind mehr Besucher durch das alte Gebäude gestreift als vorher im ganzen Jahr. Die ganze Aufmerksamkeit, die früher dem Schloss zuteil wurde, kommt nun dem Schlangenhaus zugute.
Werdenberg. - Menschen aus der Region, aber auch aus Mexiko, Japan oder den USA haben das Schlangenhaus besucht, wie dem Gästebuch zu entnehmen ist. «Die Leute sind durchwegs begeistert», freut sich Geschäftsleiter Kurt Scheidegger, dem noch keine einzige negative Reaktion zugetragen worden ist.
Kühe aus Holzästen
Besonderen Anklang erfährt das Weissmodell mit den Ton- und Lichteffekten. Die Pre-Show im Kellergeschoss erklärt in kürzester Zeit, wie Werdenberg entstanden ist: «Da gehen wir mit jeder Gruppe hin.» Scheideggers Lieblingsort ist die Küche: «Es ist gar nicht so lange her, seit Kinder mit Kühen aus Holzästen gespielt und sich die Männer in der Küche mit dem Messer rasiert haben.»
Der Rasierteller
Der Rasierteller mit der abgeflachten Seite trägt den Jahrgang 1868. Das Wasch- und Kochwasser steht noch immer im Kupferzuber bereit. «Wer sich aufs Schlangenhaus einlässt, erfährt hautnah, wie einfach man leben kann, wenn man muss», so Kurt Scheidegger.
Der Auswanderungsfilm
Nicht alle haben sich mit dem kargen Leben abgefunden. Die Auswanderungsgeschichten im ersten Obergeschoss erzählen davon, und der berührende Dokumentarfilm mit Kathrin Engeler, die ihrem Jugendfreund 1929 nach Kanada folgte, findet regen Absatz. Das neue Museum hält eine Fülle von Eindrücken zum Alltagsleben der vergangenen Jahrhunderte bereit: Eine Bereicherung für Feriengäste und ein Muss für die lokale Bevölkerung, die dort ihre Wurzeln findet. Das Schlangenhaus ist auch in den Sommermonaten von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Am 25. Juli lässt es sich auf Abendführungen entdecken. (pd)
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